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Rapperswil-Jona
28.10.2020
28.10.2020 08:40 Uhr

Meuterei im Hafen 4.0 – Antwort vom Preisüberwacher

Die Meuterei im Rappenswiler Hafenbecken geht in die 4. Runde: Diesmal mit einer Antwort vom Preisüberwacher.
Die Meuterei im Rappenswiler Hafenbecken geht in die 4. Runde: Diesmal mit einer Antwort vom Preisüberwacher. Bild: Linth24
Die massiven Preisaufschläge der Bootsplätze im Hafen Rapperswil bewegten im Sommer die Gemüter - der Preisüberwacher nimmt jetzt Stellung.

Die Beiträge auf Linth24 zu Preisaufschlägen im Hafen Rapperswil, zu der Involvierung des Preisüberwachers und zu den Antworten von Stadtrat Furrer warfen hohe Wellen. Auf die Meldung eines Betroffenen wurde der Preisüberwacher aktiv. Er forderte von der Stadt eine plausible Begründung und die dazugehörigen Berechnungsgrundlagen.

«Keine kostendeckenden Mieten in der Vergangenheit»

Zur teilweisen Verdoppelung der Bootsplatz-Mieten äussert sich Preisüberwacher Stefan Meierhans gegenüber der Person, welche die Beschwerde einreichte, folgendermassen: «Die Stadt Rapperswil-Jona macht geltend, in der Vergangenheit oftmals nicht kostendeckende Mieten verrechnet zu haben. Sie machte regelmässig Unterhaltsarbeiten sowie umfangreiche Sanierungen und Erweiterungen. Trotzdem erfuhren die Tarife zwischen 1996 und 2014 nur massvolle Anpassungen. Im Jahr 2019 wurde der Hafen Lido saniert (unter anderem wurde der Komfort in den einzelnen Bootshallen respektive bei den Aussenplätzen ziemlich verbessert) und dafür hohe Investitionskosten bezahlt, die Mehreinnahmen benötigten. Die Stadt Rapperswil-Jona hat diese Investitionskosten auf Bootsplatzmieten überwälzt, indem sie die Tarife per 1. Januar 2020 erhöht hat.»

Copy-Paste Argumentation der Stadt

In etwas abgeänderter Form ist das die copy-paste Argumentation der Stadt. Der Preisüberwacher fügt weiter an: «Vor diesem Hintergrund erscheinen Anpassungen der Mieten vertretbar. Es sollte nicht sein, dass der Steuerzahler weiterhin die Häfen in Rapperswil finanziell mitträgt. Die Mietpreise für die Hafenplätze erscheinen uns zudem im Quervergleich nicht besonders hoch – auch nach der vorgenommenen Preisanpassung auf Anfang Jahr.» Einzig bei den Hallenplätzen für den Winter wird der starke Preisanstieg in Frage gestellt.  Man könne ja als Alternative sein Boot auf einen Trockenplatz legen. Nett gemeint, aber gerade um das zu vermeiden, fällt die Entscheidung auf einen Hallenplatz mit Lift.

Die Stadt wurde vom Preisüberwacher mit einem kurzen Statement befriedigt. «Wir kommen auf das obengenannte Dossier und auf unseren Schriftenwechsel zurück. Wir danken Ihnen für die Auskünfte, die Sie uns gegeben haben, welche es uns erlaubt haben, dem Meldenden eine Antwort zu liefern. Wir sehen einstweilen von weiteren Schritten in diesem Dossier ab.»

Kommentar

Fazit nach der Meuterei im Hafen: Persilschein für die Stadt, die Gewaltigen können weiter walten, das Bauamt wahrt das Gesicht und freut sich über den Pyrrhussieg, der zahnlose Preisüberwachungs-Tiger leckt sich die Pfote und die Bootsbesitzer müssen den Notgroschen (die Ersparnisse) doch noch aus der Keksdose klauben.

Markus Arnitz, freier Mitarbeiter Linth24