Die St. Galler Regierung plant im Südquartier in Rapperswil-Jona ein neues Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ). Der Kantonsrat setzt dazu in der laufenden Frühlingssession eine vorberatende Kommission ein und wird in einer nächsten Session über den Baukredit in der Höhe von 91 Millionen Franken entscheiden. Das neue BWZ soll Platz für 1600 Lernende bieten. Es umfasst 28 Unterrichtszimmer, Lernlandschaften und Praxiszonen. Zudem ist geplant, die Berufs- und Laufbahnberatung, die derzeit in Uznach untergebracht ist, in den Neubau zu integrieren.
Die Region Zürichsee-Linth begrüsst das Projekt. Es wird den gegenüber heute erwarteten stark wachsenden Schülerzahlen gerecht und erfüllt die Anforderungen an einen modernen Schulbetrieb. Der heutige Standort im Stadtzentrum von Rapperswil-Jona stösst an seine Kapazitätsgrenzen. Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse kann die Schule dort nicht weiter ausgebaut werden. Ohne zusätzliche Kapazitäten müsste die Schule bestimmte Lehrgänge an andere Berufsschulen abgeben, was den Standort schwächen würde.
Campus als langfristiges Ziel
Für die Region Zürichsee-Linth ist der Neubau des BWZ im Südquartier ein wichtiger erster Schritt. Das mittel- bis langfristige Ziel sollte jedoch die Schaffung eines Campus sein, der in unmittelbarer Nähe zur Fachhochschule OST sowohl eine Berufsschule als auch eine Mittelschule umfasst.
Die Region Zürichsee-Linth ist die einzige Region im Kanton St. Gallen ohne eigene öffentliche Kantonsschule. Derzeit besuchen rund 800 Schülerinnen und Schüler die Kantonsschule in Wattwil. Drei Viertel der Schülerschaft stammen aus der Region Zürichsee-Linth. Mit dem prognostizierten Anstieg der Schülerzahlen wird sich dieses Missverhältnis in den kommenden Jahren weiter verschärfen.