Er wird schlicht als Kindergarten D geführt, der «Chindsgi» im neuen Pavillon beim Sekundarschulhaus in Schänis. Wer jedoch einen Augenschein im Zweckbau nimmt, der staunt ob der Grösse, bedarfsgerechten Nutzbarkeit und stimmungsvollen Atmosphäre. Man sieht und spürt es: Die 21 Kindergartenkinder und Kindergartenlehrperson Samira Brand fühlen sich hier sehr wohl.
Bedürfnisgerechte Unterteilung des Raums
An diesem Nachmittag sind die grossen Kindergartenkinder mit der schulischen Heilpädagogin Mengiarda Herrmann sowie Kindergartenlehrperson Samira Brand konzentriert am Memory Spielen. Mit der Erweiterung des Spiels wandern die Bilder aus dem Stuhlkreis hinaus und finden sich durch die Nennung der sich reimenden Begriffe als Kinder-Tandem wieder. Die Vorschulkinder nutzen den ganzen Raum. Munter geht’s vorbei an Zillys Zauberhut, den Werkmaterialien und der Autogarage bis nach hinten zur lauschigen «Rückzugs-Ecke» unter dem Sternenhimmel.
Samira Brand hat den Raum bedürfnisgerecht mit Elementen unterteilt. Die grossen «Chindergärtler» wissen, was wo zu finden ist, das hat man vor dem Start der Nachmittagslektion gemerkt. Die Buben und Mädchen durften sich Fahrzeuge aus der Kiste holen und sie auf dem abfallenden Wegstück zum Pavillon sausen lassen oder mit den Baufahrzeugen am Wiesenrand Baggerfahrerin und Lastwagenchauffeur spielen. Die Fantasie sprudelt.
Grosse Pause auf dem Spielplatz
«Wenn grosse Pause ist», so Samira Brand, «geht’s zusammen mit den anderen Kindergartenkindern des Kindergartens Hof auf den Spielplatz». Auch dieses Ritual kennen die «Grossen» bereits vom letzten Jahr, als sie noch im Oberstufenschulhaus ihren Start als Kindergärtler erlebten. Die Installation des Pavillons und die entsprechenden Umgebungsarbeiten beobachteten sie interessiert durchs Fenster.
«Wir liessen die Kinder auch an der Erfahrung des Zügelns teilhaben», so die Kindergartenlehrperson. So konnte die Kindergartengemeinschaft den Pavillon miteinrichten und gleich heimisch werden.
WCs für 4- bis 6-Jährige, Mehrzweckraum, Klimatisierung
Im Gegensatz zum umfunktionierten Oberstufenklassenzimmer ist der Pavillon nicht nur in der Theorie ein Kindergarten, sondern auch in der infrastrukturellen Wirklichkeit und im Ambiente. Neben einer WC-Anlage, die auf die Grösse der Vier- bis Sechsjährigen zugeschnitten ist, gibt es auch einen separaten Mehrzweckraum. In diesem dürfen sich die Kinder in der Familien-Ecke (Bäbi-Ecke) ins Rollenspiel vertiefen. Der Raum bietet zudem die Möglichkeit, die Klasse in Gruppen aufzuteilen und im Teamteaching zu unterrichten. Ebenso finden hier Lektionen in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) statt.
Der Umzug in den Pavillon ist aber nicht nur ein Plus an Platz, sondern war auch qualitativ ein Gewinn. Die temporäre Lösung im Erdgeschoss des Sekundarschulhauses bedeutete für den Kindergartenbetrieb ein Sicheinfügen in eine Schulstruktur, welche auf Jugendliche zugeschnitten ist. Dies lief dank gegenseitiger Rücksichtnahme gut. Doch die neue Freiheit im separaten Pavillon, ja das eigene Kindergarten-Häuschen, wird nun von den kleinen und grossen Nutzerinnen und Nutzern sehr geschätzt; notabene auch das Privileg klimatisierter Räumlichkeiten in den heissen Sommermonaten.
Kindergärtler sollen künftig im Trockenen warten
«Generell sind wir bereits bestens eingerichtet», betont Samira Brand. Ein paar kleine Anpassungen sind noch zu tätigen, und der Eingangsbereich bekommt in den nächsten Wochen ein langgezogenes Dach, damit die Kinder bei Regenwetter im Trockenen warten können.
Für die wachsende Menagerie an Papier- und Bastelarbeiten sorgen die Kinder selbst und vielleicht augenzwinkernd auch Zilly, die den Zauberstab schwingt und mit Abrakadabra das Kindergarten-Reich noch ein Stück zauberhafter macht.