Wie andere Gemeinden des Linthgebiets beschäftigt sich auch Schänis mit der Entwicklung und Planung des künftigen Schulraums, zu dem mehrere verteilte Schulstandorte in Aussendörfern gehören. Beim Thema Schulraum geht es bekanntlich nicht nur um Kinder und Bildungsziele, sondern auch um die Standortattraktivität.
Eine öffentliche Orientierungsversammlung von Ende Juni zeigte den gegenwärtigen Planungsstand und mögliche Szenarien – darunter den Status quo. Für kontroverse Diskussionen unter den Teilnehmern sorgte die Standortfrage. Hier standen sich zwei Lager gegenüber: Lehrer sowie andere schulnahe Personen befürworteten stärker eine Schulraum-Zentralisierung, eine Mehrheit der Stimmbürger dagegen eine dezentrale Lösung.
Der Schänner Gemeinderat erhielt zwei Forderungen: Die Lehrerschaft wünscht einen Einbezug in die Planung und die Bürgerschaft erwartet von ihm zeitnah eine klare Ansage fürs weitere Vorgehen bei der Schulraumplanung.
Dichtestress, Dorffrieden und jahrgangskombinierte Klassen
An einer Sitzung rund zehn Tage später beschloss der Gemeinderat, wie es mit der Schulraumplanung weitergeht. Und erörterte die umstrittene Standortfrage. So ist für ihn eine Zentralisierung des Schulraums in Schänis – auch Campus-Lösung genannt – zwar gangbar, aber keinesfalls zwingend. Denn es drohe «die Gefahr eines gewissen Dichtestresses», so das Gemeinderatsprotokoll.
Um wiederholte frühere Zusicherungen gegenüber der Bürgerschaft einzuhalten, erwägt der Gemeinderat ein Angebot von Kindergarten- und Primarklassen in einem Aussendorf. Denkbar: ein Schulstandort in Maseltrangen und der Erhalt des Kindergartens in Rufi. Damit wäre eine zielgerichtete Schulraumplanung möglich und auch «der Dorffrieden gesichert».
Verbunden wäre dies indes mit der Streichung von Rufi als Schulstandort – für die Rufner zugleich auch der Verlust eines Treffpunktes. Um bei ihnen die Akzeptanz dafür zu erhöhen, sollen laut Gemeinderat nun alternative Treffpunkte im Dörfli gesucht werden.
Künftig würden dann Rufner und Maseltranger Kinder die Schule in Maseltrangen besuchen, dies möglicherweise in jahrgangskombinierten Klassen.
Umnutzungen und Bau-Massnahmen
Als weitere Massnahme prüft der Gemeinderat Schänis die Schaffung von neuem Schulraum in bestehenden Gebäuden – etwa durch Auslagerung der Rektoratsbüros oder der Schulverwaltung. Zudem könnte das Feuerwehrdepot verlegt und auf dieser Fläche Schulraum gewonnen werden.
Für zwei Schulhäuser werden bauliche Massnahmen erwogen. Das Schulhaus Chastli könnte ausgebaut, das Schulhaus Maseltrangen saniert und allenfalls erweitert werden.
Der Gemeinderat kündigt an, über die weiteren Beschlüsse und nächsten Schritte in der August-Ausgabe der LinthSicht zu informieren.