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Uznach
24.10.2024
24.10.2024 15:43 Uhr

A15: Dem Tunnel eine Chance geben

Bild: zvg/Linth24
Statt der A15-Umfahrungsstrasse einen Tunnel bauen, schlägt das Komitee «Plan B» vor. Roland Leuenberger aus Uznach findet das eine gute Idee.

Ich bin überrascht wie all die Befürworter der RVS A15-Gaster auf den Vorstoss des Plan B Komitees, respektive auf eine mögliche Tunnellösung reagieren. Es kursieren im Moment so viele Unwahrheiten, dass es dem geneigten Leser schwindlig wird. 

Die Region ist äusserst nervös, da sich viele Exponenten aus Schmerikon für die Umfahrungsstrasse stark machen. Es stellt sich die Frage, welche Eigeninteressen hier bestehen, dass man sich so vehement in eine Abstimmung von Uznach einmischen muss. 

Es wird mit Zahlen hantiert, die weder Hand noch Fuss haben und es wird auf Berichte des Kantons verwiesen, die die wenigsten wirklich gelesen haben, nicht einmal die eigenen Behördenmitglieder von Uznach wie es scheint. Wer sich die Mühe gemacht hat, die Zweckmässigkeitsbeurteilung des Kantons im Detail zu lesen, der stellte fest, dass die Aussagen, welche die Befürworter immer wieder ins Feld führen, einfach nicht stimmen.

Die Tunnellösungen Varianten 8 und 17 wurden im Rahmen der Evaluation vor 13 Jahren verworfen. Keiner der Befürworter scheint sich zu erinnern, was der genaue Grund war. 

Es gab damals drei Phasen. In einer ersten Phase fand eine Variantenreduktion anhand eines Quervergleichs statt. Es wurden aus 20 Varianten 14 gestrichen, ohne dass man diese im Detail geprüft hatte. Sie wurden gestrichen, weil die 6 verbleibenden Lösungen, den damaligen Zielsetzungen besser entsprachen. Gestrichen wurde unter anderem die Tunnel Variante 8. 

In der zweiten Phase wurde eine Vergleichswertanalyse der restlichen sechs Varianten vorgenommen. Hier wurden neben Reisezeit in den Abendspitzenstunden und Verkehrsbelastung vor allem die Investitionskosten und Eingriff in die Natur und Landschaft verglichen. 

Die Tunnel Variante 17 wurde in dieser Phase gestrichen, weil sie gegenüber der gewählten Variante 19 in allen Punkten gleich oder schlechter abschnitt. Ausschlaggebend waren damals die hohen Investitionskosten und der Eingriff in Natur+Landschaft. 

Erst danach wurden die vier verbleibenden Varianten wirklich ernsthaft auf die geologischen und verkehrstechnischen Machbarkeiten vom Kanton geprüft. Die Variante 19 wurde 2011 mit geplanten Kosten von 95 Mio. ausgewählt. Von 2011 bis 2023 wurde diese Variante wegen Rechtsgutachten laufend angepasst. 

Es wurde gebastelt und gewerkelt bis ein Projekt entstand das nun unerwartet 406 Mio. kosten soll. Am Ende werden es vermutlich 600 Mio. sein. 

Es ist legitim, sich da Gedanken zu machen, ob die jetzige Lösung dem entspricht, was man sich vom Kanton erhofft hat und ob eine Tunnelvariante im Norden, die heutigen Anforderungen nicht nachhaltiger löst. 

Die Befürworter erzählen bewusst nicht die ganze Wahrheit, wenn Sie uns weismachen wollen, dass Tunnellösungen geprüft wurden und dies keine Alternative sei. Zudem ist die vorgeschlagene Tunnellösung des Plan B Komitees nicht mit den damaligen Varianten vergleichbar und wurde weder geprüft noch verworfen.

Für eine nachhaltige, bessere Lösung für Uznach ist es nie zu spät.

Roland Leuenberger, Uznach