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Kanton
03.10.2024

Elefantenparade vor Kathedrale

Die Ausstellung «Elephant Parade Swiss Edition 2024» gastiert auf dem Klosterplatz in St.Gallen. Die Vorläuferin war 2020 (u.a.) in Rapperswil zu sehen.
Die Ausstellung «Elephant Parade Swiss Edition 2024» gastiert auf dem Klosterplatz in St.Gallen. Die Vorläuferin war 2020 (u.a.) in Rapperswil zu sehen. Bild: Roger Fuchs
Bis 27. Oktober stehen rund vierzig Elefanten vor St.Gallens Kathedrale – keine echten, sondern von Claudia Knie und Carolina Caroli verantwortete Skulpturen, für den Artenschutz.

Manch Passantin und manch Passant zücken ihr Mobilephone. Was sie seit Donnerstagmorgen, 3. Oktober, auf der Klosterwiese zu sehen bekommen, ist aussergewöhnlich. Eine schillernde Elefantenherde hat sich sozusagen über Nacht niedergelassen. Verantwortet wird die Ausstellung von der Agentur «Events in Motion», geleitet von Claudia Knie und Carolina Caroli.

Noch bis 27. Oktober 2024 stehen die rund 40 von Künstlerinnen und Künstlern gestalteten Elefanten-Skulpturen bei der St.Galler Kathedrale. Bild: Roger Fuchs

Bei der Ausstellung mit dem Titel «Elephant Parade Swiss Edition 2024» handelt sich um eine Aktion, die in den vergangenen Jahren weltweit an über 40 Destinationen gastierte, wie Carolina Caroli vor Ort erzählt. 2020 habe die Ausstellung zum ersten Mal in der Schweiz stattgefunden.

Das Ganze soll die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur begeistern, sondern auch zum Nachdenken anregen. «In den letzten 100 Jahren ist der Lebensraum der Asiatischen Elefanten massiv geschrumpft und ihre Population um 90 Prozent gesunken», sagt Caroli. Um Geld für den Schutz der Elefanten zu sammeln, werden die ausgestellten Elefanten denn auch verkauft. Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt stellen regelmässig neue Skulpturen her. Kostenpunkt pro «Tier»: mehrere tausend Franken. 

Die Elefanten-Parade will auf Nachhaltigkeit und Artenschutz aufmerksam machen. Bild: Roger Fuchs

Ein Weckruf zur Nachhaltigkeit

Dass die Elefantenparade nun auf dem Klosterplatz gastieren kann, ist für Carolina Caroli ein Wunder und Glücksfall zugleich. Erst hätten sie den Gallusplatz anvisiert, diesen dann aber wegen eines Markts nicht nutzen können. «Auf einmal öffnete sich der Klosterplatz als Option», so Caroli. «Einen besseren und sinnhafteren Standort als direkt vor der Kathedrale St.Gallen gibt es nicht.» So wie sie mit der Ausstellung für eine bessere Welt sorgen wollten, so appelliere auch die Kirche an die Nächstenliebe. «Wir müssen zu unserer Welt Sorge tragen. Nachhaltigkeit ist dabei sehr wichtig», sagt Carolina Caroli. Wenn man den Elefanten den Lebensraum nehme, würden ohne deren Hinterlassenschaften auch keine Bäume mehr wachsen. Gemäss der Kuratorin wird mit dem Erlös durch den Verkauf der Skulpturen unter anderem denn auch Land gekauft, um damit Tausende von Tieren, die Natur und Artenvielfalt zu schützen. 

Begonnen hat die ganze Bewegung übrigens vor rund 20 Jahren. Ein kleiner Elefant namens Mosha sei dazumal auf eine Landmine gestanden und war sodann der erste Dickhäuter, für dessen betroffenes Bein eine Protese hergestellt wurde. Noch heute lebt Mosha in Nordthailand. In der Ausstellung ist sie präsent als einfarbiger, grauer Elefant.

Ein Olmafant soll noch eintreffen

Wie Carolina Caroli weiter ausführt, werden von den in St.Gallen ausgestellten Elefanten auch zwanzig beim Olma-Umzug dabei sein. Und es soll noch ein spezieller Olmafant dazustossen, der in den nächsten Stunden direkt aus Rapperswil eintreffen wird. Beim dort ansässigen Knies Kinderzoo leben schliesslich auch richtige Asiatische Elefanten. Der bekannte Elefantendresseur Franco Knie wird den Olmafanten und weitere noch erwartete Skulpturen auf der Reise nach St.Gallen begleiten.

Zusatzinfos zum Katholischen Konfessionsteil auf www.sg.kath.ch.

Roger Fuchs, Katholischer Konfessionsteil des Kantons St.Gallen