Das Grande Lugano scheint auf den ersten Blick nicht mehr Grande zu sein. Dieser Eindruck könnte aber täuschen. Das Team könnte dieses Jahr breiter als letztes Jahr aufgestellt sein. Zudem wurden die wichtigen Positionen in der Teppichetage neu besetzt.
Sportchef Roland Habisreutinger wurde durch Hnat Domenichelli ersetzt. Hnat kennt das Schweizer Hockey aus der Hosentasche und wird Lugano stetig mit gezielten Transfer verbessern und weniger auf die Namen sondern auf die Leistung schauen. Dazu kommt die neue Stelle des CEO’s, die man mit Marco Werder (Ex Laker Spieler) besetzten konnte. Greg Ireland hatte die ganze letzte Saison das Messer am Hals. Schlussendlich versagte ihm die enttäuschende letzte Saison einen neuen Vertrag.
Neu an der Bande steht Sami Kapanen. Er hat in zahlreichen Interviews immer wieder betont, dass er ein Hockey spielen möchte, welches viel Laufbereitschaft erfordere, dass er eine topfite Mannschaft in die Saison schicken werde, eine Mannschaft die auch am Ende der Saison dieses kräfteraubende System noch spielen kann.
In der Verteidigung konnte der defensiv ausgerichtete Taylor Chorney seinen Job behalten, ihm droht jetzt aber neue Konkurenz. Für zwei Monate wurde vorerst der Finnische Weltmeister Atte Ohtamaa (Titelbild), der ein sehr guter Skater ist, verpflichtet. Es wird spannend zu beobachten sein ob Sami Kapanen sogar mit zwei Ausländern in der Defensive agieren wird. Jani Lajunen wird dem Team weiterhin in defensiver Hinsicht Stabilität geben. Ansonsten ist die Defensive sicher nicht Top einzuschätzen. Starverteidiger Romain Löffel ist ein offensiver Verteidiger. Er wird eine starke Saison spielen müssen um dieses Manko wett machen zu können. Der alternde Julian Vauclair geht auf Abschiedstournee und wird die letzte Saison spielen.
Im Sturm wurde Unruheherd Maxim Lapierre trotz laufendem Vertrag aussortiert und durch Ryan Spooner, der Mann mit zahlreichen NHL Partien, ersetzt. Er könnte zur ganz grossen Nummer in dieser Saison avancieren. Seine läuferischen Fähigkeiten sind genau auf das Schweizer Hockey ausgerichtet. Linus Klasen wird mit dem neuen Offensivtrainer Sami Kapanen wieder aufblühen und mehr Eiszeit erhalten. Suri und Lammer werden Hoffmann nicht vergessen machen, stellen das Team aber breiter auf. Die «Last Tore» zu schiessen wird nun auf diverse Schultern verteilt. Mit Luca Fazzini, Sandro Zangger und Dario Bürgler stehen noch Stürmer im Kader, die genau wissen wo das Tor steht. Lugano wird vier sehr starke Linien auf’s Eis bringen, vier Linien die allesamt Tore schiessen können.
Im Tor …. wenn da nur nicht der Abgang von Elvis Merzlikins wäre. Dies könnte über Erfolg oder Niederlage diese Saison entscheidend sein. Neuzuzug Sandro Zurkirchen, der aus Lausanne gekommen ist, konnte in der Vorbereitung nicht restlos überzeugen und muss sich steigern, wenn der HC Lugano vorne mitspielen will. Backup Stefan Müller wird jedes Jahr besser, aber Goalie Nr. 1 zu sein, kommt für Ihn noch zu früh.
Zusammengefasst sehen wir Lugano in der Qualifikation eher im hinteren Teil der Tabelle, danach ist aber alles möglich. Wer Schweizer Meister werden will, muss zuerst die Tessiner schlagen. Sie könnten mit ihrer Spielweise viele dieses Jahr positiv überraschen und am Ende der Saison wieder «Grande» sein.
Zuzüge
Reto Suri (EV Zug)
Dominic Lammer (EV Zug)
Sandro Zangger (HC Lausanne)
Sandro Zurkirchen (HC Lausanne)
Lucas Matewa (eigener Nachwuchs)
Ryan Spooner ( Vancouver Canucks)
Atte Ohtamaa (Kärpät)
Abgänge
Grégory Hofmann (EV Zug)
Luca Cunti (EHC Biel)
Stefan Ulmer (EHC Biel)
Elvis Merzlikins (Columbus Blue Jackets)
Sébastian Reuille (Rücktritt)
Henrik Haapala (Jokerit Helsinki)
Riccardo Sartori (EHC Olten)
Maxim Lapierre ( Eisbären Berlin)
Prognose Linth24
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