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Leserbrief
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19.06.2024

Rickentunnel nutzt allen

Bild: zvg / Linth24
Die St.Galler Regierung ist gegen einen Tunnel am Ricken und für Umfahrungsstrassen. Mit fadenscheinigen Argumenten, findet Hansueli Hofer aus Wattwil.

Der Kanton überprüft derzeit die Strasse am Rickenpass. Für diese Prüfung werden wirtschaftliche, gesellschaftliche und umweltrelevante Kriterien berücksichtigt. Gerade der Umweltschutz spricht für den Langtunnel. Die Strecke unten durch ist 3 km kürzer und Fahrzeuge müssten nur 140 m statt 280 m Höhendifferenz überwinden. Dies bringt eine riesige Einsparung von Energie und Kosten (Diesel, Benzin, Strom, LSVA, Chauffeurstunden) mit sich. Konkret fahren laut Verkehrsmessungen 13’000 Fahrzeuge pro Tag über den Ricken. Ca. 70% ist Transitverkehr, der in den Tunnel käme. Das ergäbe Einsparungen von rund 30'000 Fahrkilometer pro Tag! Das ist Dreiviertel einer Erdumrundung! Der Kanton bevorzugt jedoch einzelne Umfahrungen, da sie aus seiner Sicht insgesamt eine grössere Entlastung brächten, das ist nicht nachvollziehbar. Weiter ist es wichtig, den «richtigen» Verkehr vom Rickenpass in den Tunnel zu verlagern. So können Lärm, Stau und Probleme im Winter vermieden werden.

Nach Schätzungen der Regierung kostet der Langtunnel 1.5 Milliarden Franken. Das ist gut investiertes Geld. Der Rickentunnel ist die einzige Lösung, die alle Dörfer und Menschen am Pass entlastet, auch von Schänis, Kaltbrunn, Uznach und Gommiswald und allen Einwohnern ausserhalb der Dörfer.

Bevor wir Millionen aufwerfen, um die einzelnen Umfahrungen zu planen, müsste der Rickentunnel jetzt geprüft werden. Jetzt oder nie! Doch lieber übt sich die St.Galler Regierung in ihrer Antwort auf den Vorstoss der Toggenburger SVP-Kantonsräte in Ausreden. Gerade eine Nationalstrasse würde viele Möglichkeiten betreffend Finanzierung und Bau eröffnen. Die Kantonsräte der anderen Parteien wollen verhindern, statt ermöglichen. Vor 114 Jahren wurde der Bahntunnel eröffnet, das war keine Utopie, aber weitsichtig, effektiv und nachhaltig. Was würden unsere Vorfahren wohl sagen, dass wir heute lieber jährlich viele Milliarden Steuergeld ins Ausland verschenken, anstatt in unsere Bevölkerung und Wirtschaft zu investieren?

Hansueli Hofer, Wattwil