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16.05.2024
15.05.2024 20:01 Uhr

Fall GZO: Nun spricht Steiner AG

Wann es mit dem von der Steiner AG begonnenen Bau weitergeht, steht in den Sternen. (Archivbild)
Wann es mit dem von der Steiner AG begonnenen Bau weitergeht, steht in den Sternen. (Archivbild) Bild: Steiner AG
Nach den happigen Vorwürfen durch die GZO AG Spital Wetzikon stellt der Generalunternehmer des GZO-Neubaus einiges klar, übt Kritik und zeigt sich bereit für Vertragsverhandlungen.

«Nach schweren Vorwürfen durch die GZO AG Spital Wetzikon sieht sich die Steiner AG gezwungen, zum Schutz ihrer Reputation die Fakten klarzustellen. Dies obschon sie nach wie vor für konstruktive Lösungsansätze zur Verfügung steht und grundsätzlich kein Interesse daran hat, Differenzen über die Öffentlichkeit auszutragen», schreibt das Unternehmen einleitend in seiner Mitteilung vom 15. Mai 2024.

Polemik und «unhaltbare Aussagen»

Die Steiner AG sei grundsätzlich stets bestrebt und auch dafür bekannt, im Interesse aller Beteiligten zu handeln und gemeinsam mit ihren Kunden die besten Lösungen zu finden. Umso mehr sei die Steiner AG enttäuscht von den polemischen, nicht nachvollziehbaren und unhaltbaren Aussagen in der Öffentlichkeit, die nicht nur die Steiner AG gegen ihre Kunden ausspielen, sondern auch von der eigentlichen Aufgabe ablenken – nämlich Lösungen für die GZO AG Spital Wetzikon zu finden.

«Tatsache bleibt, dass die Steiner AG den Vertrag mit der GZO AG im April gekündigt hat.» Die Vertragsauflösung sei rechtlich zwingend, um die Steiner AG, ihre Mitarbeitenden und sämtliche Stakeholder inklusive der mit dem Projekt beauftragten Subunternehmer zu schützen.

Eine Fortführung des Projekts ohne vorgängige Sicherstellung der Finanzierung und Festlegung der baulichen Anforderungen durch das GZO hätte enorme Gemeinkosten ohne Baufortschritt bedeutet, was zu einer weiteren Belastung der Steiner AG und damit auch der Gläubiger und der Sachwalter des GZO geführt hätte, so die Steiner AG weiter.

«Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass die Finanzierung des Neubaus seit geraumer Zeit nicht mehr gesichert ist. Darüber wurde die Steiner AG von der GZO AG nicht informiert.»
Steiner AG

Geschuldete Zahlungen nicht geleistet

Wesentlich festzuhalten sei, dass die GZO AG seit April 2024 die vertraglich geschuldeten Zahlungen nicht mehr geleistet habe. «Steiner musste zur Kenntnis nehmen, dass die Finanzierung des Neubaus seit geraumer Zeit nicht mehr gesichert ist.» Darüber sei die Steiner AG von der GZO AG nicht informiert worden.

«Nach Bekanntwerden der Finanzierungslücke teilte die GZO AG mit, dass sie derzeit nur über 50 Mio. Liquidität verfüge, die erst noch für den Spitalbetrieb vorgesehen sei», führt Steiner AG weiter aus. Für die Steiner AG bleibe damit unklar, wie viel von diesem Betrag tatsächlich für die Baukosten zur Verfügung stehen und ob künftige Zahlungen eingehalten werden könnten. «Die Steiner AG ist sich bewusst, dass es Monate dauern kann, bis Sachwalter und Gläubiger gemeinsam eine Lösung erarbeitet haben.» Das ändere aber nichts an der Tatsache, dass die aktuelle Liquidität der GZO nur einen Teil des verbleibenden Auftragswertes von 140 Mio. Franken betrage. «Selbst wenn man die Ansprüche der Steiner AG wegen Änderungen und Verzögerungen herausrechnet, hat die Steiner AG bisher nur 90 Mio. Franken des (ursprünglichen) Auftragswertes von 220 Mio. Franken erhalten.»

«Während der gesamten Bauzeit hat die GZO zahlreiche Umplanungen, Zusatz- und Mehrfachplanungen vorgenommen, die zu erheblichen Mehrkosten und einer Verlängerung der Projektdauer geführt haben.»
Steiner AG

Diverse Umplanungen

Während der gesamten Bauzeit habe die GZO AG zahlreiche Umplanungen, Zusatz- und Mehrfachplanungen vorgenommen, die zu erheblichen Mehrkosten und einer Verlängerung der Projektdauer geführt hätten. «Tatsächlich wurden die betrieblichen Anforderungen durch die GZO AG bis heute nicht abschliessend definiert.» Die Steiner AG habe in der Vergangenheit immer im Vertrauen darauf gearbeitet, dass solche Fragen mit den Kunden konstruktiv und einvernehmlich gelöst würden, so auch bei der GZO AG.

Seit der Vertragsauflösung hätten die Steiner AG mit der GZO AG «produktive und ermutigende» Gespräche über das weitere Vorgehen geführt, weshalb sie über die jüngsten Medienberichte und die darin erhobenen Anschuldigungen überrascht sei. «Dies umso mehr, als dass die Steiner AG die GZO zu keinem Zeitpunkt angegriffen hat, auch nicht über die Medien, und in all ihren Aussagen stets sachlich geblieben ist.»

Als führender Immobilienentwickler in der Schweiz sei die Steiner AG weiterhin bereit, mit den Sachwaltern und der Geschäftsleitung konstruktiv an Lösungen zu arbeiten, um den Fortbestand des Spitals zu sichern. «Es muss jedoch klar festgehalten werden, dass das Projekt und der Vertrag in der aktuellen Form nicht haltbar sind, wie sowohl die von der GZO AG Spital Wetzikon öffentlich gemachten Äusserungen als auch die Fakten zeigen.»

Unverändert sei die Steiner AG bereit, mit der GZO AG einen neuen Vertrag auszuarbeiten, der ihren Plänen und Bedürfnissen entspreche.

Die Steiner AG wurde 1915 als Ein-Mann-Schreinerei von Carl Steiner gegründet. In drei Generationen entwickelte sich das Unternehmen nach eigenen Angaben zum führenden Generalunternehmer und Entwickler in der Schweiz. Steiner AG ist an Standorten in der Deutsch- und der Westschweiz vertreten. Hauptsitz ist in Zürich. www.steiner.ch

Zürioberland24/bt / Linth24