Der Seedamm verbindet Rapperswil-Jona mit Hurden und prägt das heutige Landschaftsbild durch seine Rolle als wichtige Verkehrsachse auf Strasse und Schiene. Seine Bedeutung als Seeüberquerung ist allerdings kein neues Phänomen, wie ein Besuch der neuen Ausstellung «Brückenschlag» zeigt.
Um in die Vergangenheit des Seedamms und seiner Vorgänger einzutauchen, präsentiert «Brückenschlag» nebst zahlreichen Bildern auch teils einzigartige Filmdokumente, wegen der Überlieferungslage jedoch nur wenige materielle Reste.
Für Kurator Mark Wüst steht das vielfältige Bildmaterial im Vordergrund der Ausstellung, die den «aussergewöhnlichen» Charakter des Seeübergangs herausarbeiten will. Das Thema sei schon eine Zeit lang in seinem Blickfeld gewesen.
«Wo, wenn nicht hier!»
Zunächst stellt «Brückenschlag» die geografische Ausgangslage dar. So befindet sich zwischen Rapperswil und Hurden sich nicht nur die schmalste Stelle des Zürichsees, sondern auch eine durchgängige seichte Wasserzone mit einer natürlichen Tiefe von maximal eineinhalb Metern. Das sind ideale Voraussetzungen, um an dieser Stelle den See zu überqueren.
Bereits im frühbronzezeitlichen 17./16. Jahrhundert vor Christus waren die beiden Seeufer hier durch Steg- oder Wegkonstruktionen verbunden, Reste davon wurden 1998 von Tauchern entdeckt – laut Wüst eine archäologische Sensation. Auch in den folgenden Epochen bis zum Frühmittelalter lassen sich (Holz-)Stege oder einfache Brücken nachweisen. Im Hochmittelalter war hier wegen des tiefen Wasserspiegels gar eine Seequerung zu Pferd oder zu Fuss möglich.