Die «Tageskarte Gemeinde» existiert schon seit 20 Jahren und ist bei der Bevölkerung sehr beliebt. Damit soll nun ab 2024 Schluss sein, wie die SBB schon vor längerem beschloss.
Umstrittenes Ersatzprodukt
Die Bundesbahnen wollen zwar per 10. Dezember eine «Spartageskarte Gemeinden» anbieten, allerdings mit Veränderungen. So sollen diese Spartickets inskünftig personalisiert daherkommen und nur noch exklusiv an den Schaltern der Gemeindeverwaltung erstanden werden können; online geht dann nichts mehr.
Nachteile in jeder Beziehung
Auch das Limit für jede einzelne Gemeinde soll aufgehoben werden, dies zugunsten eines schweizweiten Kontingents. Viele Gemeinden können aber mit diesem Modell nichts anfangen und fürchten eine Aufwandsverlagerung vom Dienstleister zu den Gemeindeverwaltungen als Ticketstellen. Sauer stosst auch auf, dass in Zeiten fortschreitender Digitalisierung auf das Onlineangebot verzichtet werden soll.
Nicht mehr zeitgemäss
Dies sei nicht zeitgemäss, hört man von vielen Gemeinden. Es erstaunt deshalb nicht, dass viele Gemeinden auf die Nachfolgelösung der Schweizerischen Bundesbahnen verzichten werden.
Oppostion im Sarganslerand
Im Sarganserland macht sich das Komitee «Für einen gesellschaftsverträglichen öV» für die Rettung es Angebots stark. Diese parteiübergreifende Allianz setzt sich für den Erhalt bzw. die Rückkehr der bisherigen Gemeindetageskarten ein – mit bemerkenswertem Erfolg.
Esther Friedli und Gerhard Pfister ziehen mit
Neben einer grossen Anzahl Bürgern treten diverse bekannte Politikerinnen und Politiker als Unterstützer auf der Homepage (www.komitee.ch) auf – darunter Ständerätin Esther Friedli, die Nationalräte Gerhard Pfister, Mike Egger, Lukas Reimann und Michael Graber und Kantonsrat Christopher Chandiramani.
Gespräche am 30. Oktober
Nun bewegen sich offenbar auch die SBB – und machten dem Komitee ein Gesprächsangebot. Dieses sieht für den 30. Oktober einen Austausch mit Vertretungen der Alliance SwissPass, der SBB des Schweizer Gemeindeverbands und des Schweizer Städteverbandes in Bern vor.
Die SBB-Kunden warten gespannt – und hoffen auf eine Kehrtwende in der Debatte um die Gemeindetageskarte.