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Kanton
13.07.2023
13.07.2023 06:34 Uhr

Twint-Betrüger verurteilt

QR-Codes können Standbetreiber absichern.
QR-Codes können Standbetreiber absichern. Bild: Keystone
An einem St.Galler Festival hinterging ein 24-Jähriger einen Getränkeverkäufer bei der Twint-Bezahlung. Er wird zu 1'200 Franken Busse bedingt und 720 Franken Gebühren verurteilt.

Die einstige Schnapsidee entwickelte sich zu einem teuren Strafzettel, «20 Minuten» berichtete von dem Vorfall: Vor knapp einem Jahr hielt sich der Schwyzer im Kanton St.Gallen an einem Festival auf. Nach ausgiebigem Alkoholkonsum wollten der 24-Jährige und seine Kumpels für weitere Getränke nichts mehr bezahlen.

Mit Bezahlung über die Twint-App schien die Lösung gefunden

In der Folge speicherte der Schwyzer den Kontakt des Getränkestandbetreibers unter der Nummer seines anwesenden Freundes ab. An der Kasse zeigte er den grünen Haken auf der App als Bestätigung für die vollendete Zahlung. Dabei hatte der Spitzbube das Geld in Wirklichkeit an seinen Freund überwiesen.

Diese Masche zog die Gruppe wiederholt ab und erwarb so Getränke im Wert von 558 Franken. Diesen Betrag überwies der Freund dem 24-Jährigen digital wieder zurück. Vor zwei Wochen wurde der Mann nun wegen Betrugs gebüsst und zu einer bedingten Geldstrafe von insgesamt 1'200 Franken verurteilt. Zudem muss er für Auslagen und Gebühren über 720 Franken aufkommen. Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig.

Vorfall lässt aufhorchen: Twint-Betrug fast an Tagesordnung

Während die St.Galler Polizei aktuell insbesondere mit Telefonbetrügern kämpft, häufen sich auch digitale Abzocken. Twint ist dabei ein beliebter Weg mit einfacher Umsetzung: Bei Kleinanzeigen wird beispielsweise vom Opfer eine Bezahlung über Twint gefordert. Dabei werden Zahlencodes angegeben, hinter denen offene Rechnungen von Online-Bestellungen, etwa einem Digitec-Artikel, stecken. So bezahlen die Opfer unwissend – oder erst zu spät bemerkend – den Einkauf der Betrüger.

2022 machten Medien erstmals auf diese Maschen aufmerksam. Dass auch in Situationen vor Ort betrogen wird, wie es an dem St.Galler Festival geschehen ist, wird erst jetzt bekannter. Verkäufer werden zur Vorsicht angehalten, vor allem wenn Kunden wiederholt dasselbe bestellen – bei der Zahlungsbestätigung könnte es sich ab dem zweiten Mal um einen Screenshot des ersten Einkaufs handeln.

Twint-QR-Code als Absicherung für Kleinunternehmen

Wie bei der Bezahlung über ein Kartenlesegerät wird auf diese Weise dem Verkäufer eine Bestätigung zugesendet, sobald die Transaktion erfolgreich und sicher abgeschlossen ist.

sir/stgallen24 / Linth24