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Kanton
23.02.2023
23.02.2023 11:18 Uhr

«Die Zeit ist reif für ein bürgerliches Power-Duo»

Gespräch mit Susanne Vincenz-Stauffacher im Sitzungszimmer ihrer Anwaltskanzlei in St.Gallen.
Gespräch mit Susanne Vincenz-Stauffacher im Sitzungszimmer ihrer Anwaltskanzlei in St.Gallen. Bild: Foto Lautenschlager
Am 12. März 2023 steht der Erste Wahlgang für die Ersatzwahl in den Ständerat vor der Tür. Als Nachfolgerin für den zurücktretenden Paul Rechsteiner stellt sich Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher zur Wahl. Sie sieht für den Kanton St.Gallen noch viel Potential; für dessen Ausgestaltung möchte sie sich im Ständerat mit «geballter bürgerlicher Kraft» einsetzen.
  • Interview von Jürg Grau

Ich treffe Susanne Vincenz-Stauffacher in ihrem Anwaltsbüro im Zentrum von St.Gallen; in aller Ruhe und für einmal ausserhalb der zahlreichen Anlässe, die in diesen Tagen und Wochen in allen Regionen des Kantons über die Bühne gehen.

Frau Vincenz-Stauffacher, was können Sie den St.Gallerinnen und St.Gallern bei einer erfolgreichen Wahl versprechen?
Ich bin eine überzeugte und hier seit Kindsbeinen verwurzelte St.Gallerin. Ich werde mich mit Begeisterung und vollem Elan für das Wohl und für eine zukunftsträchtige Entwicklung unseres Kantons als Lebens-, Wohn- und Arbeitsregion einsetzen. Dies als überzeugtes FDP-Mitglied mit klarem Wertekompass.

Was beinhaltet dieser Kompass?
Er beinhaltet zur Umsetzung unserer liberalen Grundwerte Freiheit, Gemeinsinn und Fortschritt drei Zielrichtungen: ‘ermöglichen statt verhindern’, «vernetzten statt abschotten» und «vorwärtsmachen statt blockieren». So werde ich noch mehr dazu beitragen können, den Kanton St.Gallen und die ganze Ostschweiz weiterzubringen.

Was bedeutet dies mit Bezug zum Verkehr?
Wir müssen die Erreichbarkeit unseres Kantons klar verbessern. Dies mit Investitionen in den ÖV und in den Individualverkehr. Jede und jeder soll das für sie bzw. ihn passende Verkehrsmittel verwenden können. Eine «Um-Erziehung» in die eine oder andere Richtung ist fehl am Platz und verhindert lediglich einen guten Lösungsmix.

Wie sehen Sie unsere Lage im Bereich der Bildung?
Diesbezüglich sind wir schon sehr gut aufgestellt. Das gilt insbesondere für unsere Universität und unsere Fachhochschulen. Einen stärkeren Schwerpunkt möchte ich bei der Berufsbildung setzen. Der Fachkräftemangel verlangt nach einer dezidierten Förderung der Lehrberufe. Auch hier gilt es, Neues zu ermöglichen ohne Bewährtes zu vernachlässigen.

Sie engagieren sich seit Jahren für Notleidende und Benachteiligte. Es gibt Stimmen, die daraus ableiten, Sie stünden eher links in der FDP?
Kann sein. Aber ist wohl eher ein Gerücht, zumal Statistiken zeigen, dass ich nur in einer von fünfzig Abstimmungen anders als meine FDP-Kollegen abstimme. Zu meinem Einsatz als Präsidentin der Stiftung Opferhilfe und zu meiner Mitgliedschaft bei den Umweltfreisinnigen stehe ich ohne jedes Zögern. Der Einsatz für Freiheit und Eigenverantwortung sind für mich die höchsten Ziele. Das spricht aber keineswegs dagegen, dass ich mich im Sinne des Gemeinsinns dort für Hilfestellungen einsetze, wo echte Not an Frau und Mann sind. Mit der Betonung auf echte Not.

Es taucht auch immer wieder die Frage nach dem Sinn einer geteilten bzw. einer ungeteilten Standesstimme auf. Wo sehen Sie die Vorteile einer ungeteilten, d. h. bürgerlichen Vertretung des Kantons St.Gallen im Ständerat?
Ja, darüber wird immer wieder diskutiert. So wie «1 plus 1 = 2» und «1 minus 1 = 0» gibt, sehe ich für die Vertretung unseres Kantons in Bern wesentliche Vorteile in einem gemeinsamen Ständerats-Duo mit Benedikt Würth. Wenn der Kanton St.Gallen vorwärtskommen will, müssen wir stärker agieren und unsere Kräfte dafür bündeln. Ich bin davon überzeugt, dass die Zeit für ein bürgerliches «Power-Duo» gekommen ist.

Wie können Sie das auch den Arbeitnehmern deutlich machen?
Am besten kann ich das im Vergleich zur SP erläutern. Diese verlangt gebetsmühlenartig höhere Löhne, ohne zu sagen, wie wir diese finanzieren. Wir – auf der bürgerlichen Seite – setzen uns dafür ein, dass unsere KMU bessere Bedingungen erhalten, um innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben und um zu florieren. Dadurch können sie mehr Mitarbeitende einstellen und bessere Löhne zahlen. Weiter werden wir dafür sorgen, dass der Bund in weit grösserem Umfang als bisher in der Ostschweiz investiert – wofür wir uns bei den Westschweizer Kantonen ein Beispiel nehmen können.

Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher im Schweizer Parlament. Bild: zVg.

Mehr zur Ständeratskandidatin:

vincenz-stauffacher.ch

Öffentlicher Anlass mit Susanne Vincenz-Stauffacher

Ständeratskandidatin Susanne Vincenz-Stauffacher – Nationalrätin und Rechtsanwältin – und Brigitte Bailer, Pensionskassenpräsidentin, erläutern am Samstagnachmittag, 25. Februar 2023, im Rapperswiler Kunst(Zeug)Haus aktuelle Themen aus der Vorsorge.

Anlass: «Vorsorge – Neues Erbrecht und 2. Säule»
Termin: Samstag, 25. Februar 2023, 15:00 bis 16:30 Uhr
Ort: Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1, 8640 Rapperswil

Jürg Grau, Portal24-Redaktionsnetzwerk