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Leserbrief
Rapperswil-Jona
30.06.2020

Rapperswil-Jona unter dem Obersee umfahren?

Einer der neuralgischen Punkte im Verkehr von Rapperswil-Jona: der Seedamm.
Einer der neuralgischen Punkte im Verkehr von Rapperswil-Jona: der Seedamm.
Auch Leser Peter Menzl macht sich Gedanken zur längerfristigen Verkehrsplanung der Stadt Rapperswil-Jona – und blickt nach Hamburg und Istanbul.

Eine Ergänzung zum Leserbrief von Frau Bär-Deucher

Frau Bär-Deucher hat nicht Unrecht. In Rapperswil-Jona läuft es nun wirklich nicht so gut. Nicht nur die schon geplanten Bauwerke und die Verkehrsprojekte sind gescheitert, auch die zukünftigen vorgesehenen Verbesserungen sind vermutlich auch zur Ablage in den Papierkorb verurteilt, oder die Einwohner werden sich noch lange ärgern dürfen.

Die vorgesehene Verkehrsführung unter der Stadt mit dem bleibenden Nadelöhr Seedamm wird den Einwohnern eine 20-jährige Baustelle bringen, und für Jona bleibt der steigende Durchgangsverkehr bis zur geplanten Einfahrt in den Tunnel bei der Weidmann-Liegenschaft. Ist das eine richtige Planung?

Heute werden Städte umfahren, nicht durch- und unterfahren. Eine Umfahrung von Dionys nach der Autobahn Reichenburg-Lachen unter dem Obersee könnte den gesamten Durchgangsverkehr abnehmen und der Bau würde die Einwohner von Rapperswil-Jona kaum stören. Der Verkehr von der rechten Seeseite müsste durch die Rütistrasse nach der Umfahrung A53 geführt werden. Die Rütistrasse wäre aber nur noch vom See stark befahren. Der Bus von Rüti nach Rapperswil würde kaum noch im Verkehr stecken bleiben. Wie das heute schon der Fall ist! Warum wird das nicht auch in die Planung integriert?

Ein Tunnel unter dem Obersee würde niemanden stören und wäre auch in 200 Jahren noch richtig. Die vorgegebenen Gegenargumente liessen sich problemlos lösen – wenn man will! Aber eben – wollen muss man. In anderen Ländern wurden zum Beispiel Tunnels unter dem Bosporus in Istanbul oder unter der Elbe in Hamburg realisiert. Der Bosporus trennt sogar zwei Kontinente!

Das Bundesgesetz schreibt vor, dass Autobahnen nicht in so kurzen Distanzen verbunden werden dürfen. Aber Bundesgesetze können über Nacht umgestürzt werden: Raumplanungsgesetz Anflug Flughafen Kloten! Ein weiteres Argument ist: «Wenn ihr den Tunnel nicht wollt, bekommt ihr nichts». Aber lieber nichts als so einen Blödsinn!

Ich bin gespannt auf die Abstimmung vermutlich im Jahr 2022. Wird es wieder ein Debakel für die Behörden?

Peter Menzl, Jona