Es ist nichts Knalliges, nichts Grelles und Poppiges schon gar nicht – sondern etwas Besinnliches und Schönes. Zwei Wochen lang haben die beiden Zürcher Künstler Gen Atem und Miriam Bossard in der Joner Unterführung gearbeitet, entstanden ist ein wunderschönes Werk, das sich über die ganze Wand entlang zieht und wie eine wunderschöne Blume erstrahlt. «Eine magische Blume», korrigiert Gen Atem schmunzelnd, denn so lautet nämlich auch der Titel dieses Werkes, das nun fertig erstellt wurde.
Der Unort von Jona wird eine magische Blume


120 Meter lang ist die Wand, welche das Künstlerpaar visuell neu gestaltet haben. Für Atem und Bossard war es wichtig, die floralen Elemente, welche über die vielen Jahren von der Natur geschaffen wurde, auf weiter Strecke zu belassen. «Es geht uns auch darum, das Auge zu schärfen für die schönen Sachen, die durch die Natur an dieser Wand schon entstanden sind», erklärt Miriam Bossard.

Denn die beiden stellten bereits bei der ersten Besichtigung fest, dass an dieser Wand «ganz viel Leben passiert, durch Erosion, durch Wassereinfluss aber auch durch die Abgase der vorbeifahrenden Fahrzeuge», ergänzt Atem. Dies wollte man nicht zerstören, sondern in das Werk integrieren.

Im Januar 2021 wurden die Einwohnerinnen und Einwohner von Rapperswil-Jona dazu aufgerufen, Orte in Rapperswil-Jona, welche sie als Unorte empfinden, fotografisch festzuhalten. Aus allen Einsendungen hat der Kulturrat Rapperswil-Jona die Unterführung St. Gallerstrasse zwischen Rapperswil und Jona ausgewählt und im Anschluss einen Wettbewerb zur Gestaltung des Unortes lanciert. 31 Künstlerinnen und Künstler reichten darauf ihre Entwürfe ein. In einem zweistufigen Wettbewerbsverfahren konnte sich das Künstlerduo Miriam Bossard und Gen Atem aus Zürich mit ihrem Gestaltungskonzept «Flora Magica» bei der Jury durchsetzen.