- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Es gibt nichts, was es nicht gibt, um Steuergelder zu verbrennen. Zu diesem Schluss gelangt man, wenn man die jüngste Ankündigung des Bundesamtes für Energie (BFE) betrachtet. Im Rahmen des Programms «Energie Schweiz» lanciert es die Kampagne «Fahr mit dem Strom». Der Doppelsinn dieser Formulierung entlarvt zugleich den Unsinn der ganzen Übung: Wer ein Elektroauto kauft, schwimmt oder fährt tatsächlich mit dem Strom. Der Verkauf boomt wie nie.
Das weiss auch das Bundesamt für Energie. Dennoch will es die Automobilistinnen und Automobilisten «bei ihrem Kaufentscheid unterstützen». Dafür gibt es jedes Jahr bis 2024 beinahe eine Million Schweizer Franken an Steuergeldern aus. Danach kann die Kampagne nochmals um drei Jahre verlängert werden. Sie würde dann rund 5,5 Millionen Franken gekostet haben.
Zunahme um 86 Prozent
Doch nicht nur diese Steuergeldverschwendung ist daneben. Die Kampagne ist an sich überflüssig. Die Automobilbranche bearbeitet den Markt mit Hochdruck – und mit Erfolg. Sie weiss selbst am besten, wie sie ihre Produkte verkauft.
Das zeigt ein Blick in die Statistik: In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 hat der Verkauf von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen in der Schweiz gegenüber 2021 kumuliert um über 86 Prozent zugenommen. In diesem explodierenden Markt braucht es definitiv keine «Unterstützung» durch Berner Beamte.