- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Nach dem Corona-Winterschlaf sind sie wieder da: Die Klimademonstranten von Strike for Future. Am Samstag demonstrierten sie lautstark – na, für was eigentlich? Für eine «radikale Arbeitszeitreduktion», wie sie sagen. Wir sollen nur noch 24 Stunden arbeiten, nicht pro Tag, sondern pro Woche. Mit an Bord sind auch die schwerreichen Gewerkschaften, die auf einem Milliardenvermögen hocken.
Mit ihrer Forderung hängt die Klimabewegung einem alten linken Traum nach: Wohlstand ohne Arbeit. Auf eine solche Idee kann nur kommen, wer nicht weiss, wie Wertschöpfung entsteht, sondern immer nur auf Kosten der anderen – der «bösen» Wirtschaft – lebt. Dass damit auch der soziale Wohlfahrtsstaat radikal schrumpfen würde und damit ihr ganzes linkes Lebensmodell gefährdet wäre, bedenken die Demonstranten nicht.
Methoden der Lynch-Justiz
Dabei scheinen sie sich zunehmend gegen den demokratischen Rechtsstaat zu wenden. So schreibt Strike for Future: «Die Covid-19-Krise und ihre Auswirkungen zeigen: Krisen müssen ernst genommen werden! Deshalb können wir nicht länger warten und zusehen, wie Katastrophe nach Katastrophe uns überrollt – wir müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen!»
Das tut auch eine Bewegung, die sich «The Tire Extinguishers» nennt und bereits auch in der Schweiz ihr Unwesen treibt. Sie lässt Autos die Luft raus oder schlitzt die Reifen auf. Betroffene finden einen Zettel hinter ihrer Windschutzschreibe vor, auf dem steht: «Achtung – Ihr Spritfresser tötet.»
Auch hier fällt die gleiche Lynch-Justiz-Rhetorik wie beim Klimastreik auf («Wir nehmen es selbst in die Hand»). Die Reifenzerstörer schreiben: «Wir brauchen Sofortmassnahmen, um die Emissionen sofort zu reduzieren. Wir nehmen die Massnahmen selbst in die Hand, weil unsere Regierungen und Politiker dies nicht tun.»
Rechtsstaat? Eigentum? Demokratische Entscheidungsprozesse? Das zählt offenbart für die radikalen Klimaideologen nur noch beschränkt.