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Schmerikon
20.02.2022

Gemeinderat teilt Anliegen für Entlastungsstrasse

Wird der Schmerkner Teilabschnitt der A15-Gaster (Bild: Visualisierung Knoten Rosengarten) unabhängig vom Gesamtprojekt oder früher realisiert?
Wird der Schmerkner Teilabschnitt der A15-Gaster (Bild: Visualisierung Knoten Rosengarten) unabhängig vom Gesamtprojekt oder früher realisiert? Bild: www.a15-gaster.ch
Schmerikon stimmt am 10. April 2022 an der Urne über die Volksmotion für den Projektierungskredit für die Entlastungsstrasse Allmeind ab. Der Gemeinderat teilt die Zielsetzungen und beantragt die Annahme.

Mit der Ende 2023 geplanten Inbetriebnahme der Eisenbahn-Doppelspur Schmerikon-Uznach wird auch das Zugsangebot stark ausgebaut. Dies hat auch eine Schattenseite: Die Schliesszeiten der Schranken am Bahnübergang Allmeindstrasse werden sich auf mindestens acht Minuten verlängern – 37-mal an jedem Tag. Es zeichnen sich noch grössere Rückstaus und eingeschränkte Zufahrtsmöglichkeiten für Blaulichtorganisationen ab.

Abhilfe könnte die regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster schaffen. Deren Gesamtrealisierung wird jedoch frühestens für 2030 erwartet und ist zudem noch stark abhängig von einem Bürgerentscheid in Uznach im Herbst 2022.

Erfolgreiche Motion mit Auftrag

Vor diesem Hintergrund lancierte Industrie- und Gewerbeverein Schmerikon (IGVS) im Herbst 2021 die Volksmotion «Verkehrsentlastung und Verkehrssicherheit in Schmerikon – jetzt». Ziel ist, die Planungen für den Schmerkner Teilabschnitt der Verbindungsstrasse voranzutreiben und diesen allenfalls unabhängig vom Gesamtprojekt umzusetzen. Die Motion stiess auf grosse Resonanz: Innert Kürze wurden über 350 Unterschriften gesammelt – das notwendige Quorum betrug 150.

Nach der Einreichung der Motion im vergangenen Dezember lag der Ball beim Gemeinderat Schmerikon. Der Rat war gefordert, der Stimmbürgerschaft im April einen Antrag zu unterbreiten, nach Absage der physischen Bürgerversammlung nun an der Urne.

Zustimmender Antrag und nächste Schritte

Kürzlich wurde das Geschäft an einer Gemeinderatssitzung behandelt. Wie aus dem Sitzungsprotokoll hervorgeht, hat der Gemeinderat beschlossen, den Schmerkner Stimmberechtigten Gutheissung der Volksmotion an der Urnenabstimmung vom 10. April 2022 zu beantragen. Eine positive Antragstellung war im Vorfeld vom IGVS erwartet worden.

Dem Ratsbeschluss gingen Abwägungen voraus: «Der Gemeinderat hat sich stets um die Direkterschliessung des Industriegebiets und die Abwehr des Verkehrstaus infolge der verlängerten Schliessungszeiten der Barriere Allmeindstrasse bemüht. Insofern teilt er die Zielsetzung der Motionäre», heisst es im Protokoll. Ferner sei der Gemeinderat «keineswegs erfreut über die Abhängigkeit von der Projektierung und den politischen Prozessen für die regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster. Dennoch ist es eine Tatsache, dass beim Bau der A15-Gaster durch den Kanton dieser den grössten Teil der Kosten in Millionenhöhe für den Anschluss Schmerikon trägt.»

Doch gleichzeitig stehe noch nicht fest, ob die A15-Gaster die politischen Hürden meistere. «Insofern begrüsst der Gemeinderat, vorausschauend und in Abhängigkeit des Terminplans des Strassenprojekts, der Bürgerschaft Gutheissung der Volksmotion zu beantragen, mit der Absicht, danach innert der geforderten 12 Monate eine Vorlage für einen Projektierungskredit auszuarbeiten.»

Geschehen könnte dies auf eine ausserordentliche Bürgerversammlung im Herbst 2022 oder die ordentliche Versammlung im Frühjahr 2023. Bis dahin dürfte auch der politische Prozess für die Verbindungsstrasse A15-Gaster weiter vorangeschritten sein.

Stefan Knobel, Linth24