«Die nicht sterben» ist eines der meistbesprochenen Bücher dieses Jahres und schaffte es auf die Long List des Deutschen Buchpreises.
Die in Zürich lebende Autorin Dana Grigorcea legt unter dem in pandemischen Zeiten eigenartig doppeldeutigen Titel einen politischen Vampirroman vor. Während alle staatlichen Bemühungen darauf hinauslaufen, möglichst wenige Menschen sterben zu lassen, wünscht man sich zur gleichen Zeit, einige Gestalten würden das Zeitliche endlich segnen.
Rückkehr nach Transylvanien
Im Roman kehrt eine junge Bukarester Malerin aus Paris in den Ferienort ihrer Kindheit zurück. Der Kommunismus ist Vergangenheit und die Rückkehr in die Kleinstadt an der Grenze zu Transsylvanien ist für die Künstlerin eine Rückkehr in eine fremd gewordene Welt. Spätestens als auf dem Grab Vlad des Pfählers, besser bekannt als Dracula, eine geschändete Leiche gefunden wird, begreift sie: Die Vergangenheit ist gegenwärtig.
Grigorcea zeichnet ein dichtes atmosphärisches Porträt einer Gesellschaft, die in einem Zwischenreich gefangen scheint. Die Autorin führt lustvoll und ohne Vorwarnung ins Herz eines Schreckens, wie ihn nur die eigene Vorstellungskraft erzeugen kann. Dass dieses Dorf möglicherweise recht nah sein könnte, dämmert den Lesenden, die sich die Augen reibend über den Glanz des Zürcher Vampirs wundern und sich fragen, welche Rolle Jona eigentlich spielt.
Vielfach ausgezeichnete Autorin
Dana Grigorcea wurde 1979 in Bukarest geboren und zog der Liebe wegen nach Zürich. Ihre Werke wurden mehrfach übersetzt und vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb.
Vorverkauf unter www.eventfrog.ch.
Reservationen schriftlich unter stadtbibliothek@rj.sg.ch oder telefonisch unter 055 225 74 00.
Die Abendkasse ist ab 18:45 Uhr geöffnet.
Es gilt die Zertifikatspflicht mit amtlichem Ausweis.