Zehn Ärztinnen und Ärzte aus dem Toggenburg sind in verschiedenen Bereichen der Medizin – teils seit mehr als 20 Jahren – tätig. Sie haben den Wandel in der Gesundheitspolitik selbst erlebt und haben grösste Bedenken, dass die medizinische Grundversorgung der Toggenburger Bevölkerung aufgrund eines politischen Entscheides nachhaltig leiden wird und diese Konsequenzen nicht mehr so schnell rückgängig gemacht werden können.
Nein zur Spitalschliessung
Sie sind der klaren Ansicht, dass ein bisher hervorragend funktionierendes Gesundheitsnetzwerk, welches auf Erfahrungen über viele Jahrzehnte basiert und sich stetig verbessert hat, nicht auf Theoriemodellen von Gesundheitsökonomen abgestützt umgekrempelt werden soll. Somit sagen sie klar Nein zur Spitalschliessung.
In einer Stellungnahme legen sie ihren Standpunkt dar. Wesentliche Aussagen:
- Für das Toggenburg stellt ein Spitalbetrieb eine unabdingbare Basis für die medizinische Grundversorgung dar
- Das Spezialwissen der Fachärzte hängt nicht davon ab, ob sie aktuell in einem Zentrumsspital oder in einem Regionalspital tätig sind
- Es ist weder sinnvoll noch notwendig, dass alle stationären Behandlungen in einem Zentrumsspital erfolgen müssen. Gerade weniger komplexe Probleme können im Regionalspital wesentlich effizienter behandelt werden.
- Wohnortsnahe medizinische Versorgung durch eine vernetzte Ärzteschaft, die sich gegenseitig kennt, ist medizinische Qualität
- Es gibt kaum eine Hausärztin oder einen Hausarzt im Toggenburg, welche das Spital Wattwil schliessen möchten
- Schon jetzt ist das Toggenburg medizinisch unterversorgt, und durch die geplanten Einschnitte wird sich diese Abwärtsspirale weiter fortsetzen
- Die geographischen Eigenheiten des Toggenburgs mit etlichen Streusiedlungen und Seitentälern beinhaltet weite Anfahrtswege, was für Notfallsituationen ohnehin schon schwierig ist
Die Ärzte fragen sich: «Wer übernimmt dann die Verantwortung, wenn die versprochenen Prognosen nicht zutreffen? Wer steht dafür gerade, wenn die medizinische Versorgungsqualität empfindliche Einbussen erfährt und das Gegenteil eintritt, was versprochen worden ist?» Die Unterzeichnenden wollen eine vollumfängliche ambulante und stationäre Gesundheitsversorung im Toggenburg gewährleistet wissen, die sich nicht an ökonomischen Renditen orientiert, sondern an den tatsächlichen medizinischen Bedürfnissen.