- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Am 13. Juni kommen gleich drei umweltpolitische Vorlagen zur Abstimmung: Die Trinkwasser- und die Pestizid-Initiative sowie das neue CO2-Gesetz. Glaubt man den Befürwortern, dann besteht in diesen Bereichen dringender Handlungsbedarf. Eine lebenswerte Zukunft sei nur mit einem Ja zum CO2-Gesetz möglich, behaupten sie etwa. Oder unser Trinkwasser sei vergiftet und man müsse die Subventionierung von Pestiziden in der Landwirtschaftspolitik stoppen.
Ist die Lage wirklich so schlimm?
Globales Umweltschutz-Ranking
Manchmal hilft es, den Blick über den Tellerrand hinausschweifen zu lassen. Die amerikanische Yale University, eine der besten Hochschulen der Welt, veröffentlicht jedes Jahr den sogenannten Environmental Performance Index (EPI). Dieser Index beruht auf umfassenden Datenanalysen und liefert ein Ranking von 180 Staaten. Er zeigt, wo die einzelnen Länder beim Umweltschutz stehen.
Bei der Wasserqualität sind wir die Nr. 1
Für uns ist natürlich vor allem das Abschneiden der Schweiz interessant. Und die aktuellen Resultate sind für unser Land sehr erfreulich: Die Schweiz ist beim Umweltschutz Weltspitze, nur Luxemburg und Dänemark sind noch um eine Spur besser.
Fast noch spannender als das Gesamtresultat sind die Ergebnisse in den einzelnen Bereichen. Hier gibt es nämlich erhebliche Unterschiede.
Und siehe da: Ausgerechnet bei der Wasserqualität sind wir weltweit die Nummer 1. Auch in der Kategorie «Klimawandel» ist die Schweiz top (Rang 5). Weniger rosig sieht es beispielsweise bei der Biodiversität aus, da kommt die Schweiz nur auf Rang 82.
Mit gutem Gewissen 3-mal Nein sagen
Die Forscher der Yale University sehen ihren Umweltschutz-Index als wichtige Grundlage für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger. Als Appell an die Politik. Und damit uns alle. Denn der Souverän ist das Volk.
Die Untersuchungsergebnisse werfen damit auch ein erhellendes Licht auf die Abstimmung vom 13. Juni. Denn Fakt ist: Es gibt kein Land auf dem Globus, das saubereres Wasser hat als die Schweiz. Und in der Kategorie «Klimawandel» sind wir ebenfalls «Meister Proper».
Wir können also getrost und mit gutem Gewissen Nein zu den beiden Agrarinitiativen und dem teuren und erst noch wirkungslosen CO2-Gesetz sagen.