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Rapperswil-Jona
27.11.2025

Friedlicher Infoabend zur Steuererhöhung

Informativer und ruhiger Abend zur Steuererhöhung. v.l. Anatol Pante; Theo Altorfer (beide Publicis); Stadtpräsidentin Barbara Dillier; Oliver Wullschleger, BDO
Informativer und ruhiger Abend zur Steuererhöhung. v.l. Anatol Pante; Theo Altorfer (beide Publicis); Stadtpräsidentin Barbara Dillier; Oliver Wullschleger, BDO Bild: Markus Arnitz, Linth24
Am Donnerstagabend präsentierte der Stadtrat von Rapperswil-Jona seine Argumente zur geplanten Steuererhöhung. Linth24 fasst zusammen.

Stadtpräsidentin Barbara Dillier, die auch dem Finanzressort der Stadt vorsteht, eröffnete den Abend. Sie erklärte einleitend, dass es an diesem Abend darum gehe, zur Finanzplanung der Stadt Transparenz zu schaffen.

Theo Altorfer präsentierte als Vertreter der externen Finanzberatungsstelle PUBLICS eine umfassende Dokumentation der Finanzsituation von Rapperswil-Jona. Bereits auf der Einstiegsfolie wurden die wichtigsten finanziellen Fakten dargelegt:
-Die Ausgaben der Stadt übersteigen die Einnahmen.
-Die Pflichtausgaben in Pflege, Soziales, Bildung und Infrastruktur steigen.
-Der generelle Investitionsbedarf nimmt zu.

Anschliessend äusserten sich Theo Altorfer und Anatol Pante, wie wichtig die Massnahmen «Einnahmen erhöhen, Ausgaben senken und Investitionen prüfen» sind. Alle drei sogenannten «Stellschrauben» müssen für eine kluge Finanzplanung eingesetzt werden.

Schulden-Entwicklung

Eine weitere Folie zeigte den markanten Anstieg der Verschuldung bei gleichbleibendem Finanzgebaren wie bisher von heute 227 Millionen Franken auf 323 Millionen im Jahr 2030.
Verbessern lässt sich das laut Stadtrat über folgende drei «Stellschrauben»: Einnahmen via Steuern erhöhen, Ausgaben reduzieren und Investitionen steuern.

Langfristig tiefer Steuerfuss

Dargelegt wurde auch die Steuerentwicklung der letzten 20 Jahre: Von 99 Prozent im Jahr 2007 sank der Steuerfuss kontinuierlich auf die momentanen 74 Prozent. Mit der Erhöhung um 5 Prozent läge der Steuerfuss bei 79 Prozent – und damit weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Erhöhung würde der Stadt rund 6 Millionen Franken pro Jahr einbringen und sollten den Finanzhaushalt stabilisieren.

Umfangreiche Aufgaben – und Leistungsprüfung

Ausführlich führte Oliver Wullschleger von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO aus, wie der Stadtrat seit Frühling 2025 an einer Leistungsüberprüfung arbeitet: Welche Aufgaben muss die Stadt künftig erfüllen und welche können reduziert oder gar aufgegeben werden?
In Workshops mit allen städtischen Fachbereichen wurden die Herausforderungen systematisch lokalisiert und Massnahmen erarbeitet.
Parallel dazu wurden die bisher geplanten Investitionen neu priorisiert und reduziert, um die finanzielle Belastung einzudämmen.

Für künftige Generationen

Am Schluss ging der Stadtrat auf die von gewissen Parteien geäusserte Kritik ein – und widerlegte diese. 
Die abschliessende Botschaft des Stadtrats füllte die letzte Seite der Präsentation: Eine vorausschauende und verantwortungsvolle Finanzpolitik sei notwendig, um die kommenden Generationen vor übermässiger Verschuldung zu schützen.

Im Anschluss an die Präsentation stellten Bürgerinnen und Bürger Fragen zu Ausgabenprioritäten, Sparpotenzial und die Notwendigkeit der Steuererhöhung, welche von der Stadtpräsidentin und den anwesenden Experten beantwortet wurden.

Markus Arnitz, Linth24
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