Die Schwerpunkte sind der Stadtentwicklung, 100 Jahren Circus Knie sowie der Kulturstadt gewidmet. Mit dem in den Ruhestand getretenen Stadtrat Thomas Rüegg wird ausserdem ein „Homo politicus“ gewürdigt, der für die Stadt Gros- ses geleistet hat.
Für die Stadtentwicklung von Rapperswil-Jona war 2019 ein Schicksalsjahr. Mit dem Projekt „Stadtraum“ kam am 17. November ein Schlüsselprojekt zur Abstimmung. Doch die geplante Aufwertung der Neuen Jonastrasse – St.Gallerstrasse als Hauptverbin- dungsachse zwischen den Zentren Jona und Rapperswil wurde klar abgelehnt. Der neue „Stadtspiegel“ nimmt dieses Ereignis zum Anlass, sich vertiefter mit dem Thema Stadt- entwicklung auseinanderzusetzen. Beleuchtet wird noch einmal, welcher Stellenwert dem Projekt „Stadtraum“ zukam und warum, mit welchen Argumenten die Gegner da- gegenhielten und wie es nach dem Nein nun weitergeht. Aufgezeigt wird ebenso, wo die Stadtentwicklung voranschreitet. Zum Beispiel mit dem „Stadthof Süd“, der am Stadt- hofplatz für eine neue urbane „Visitenkarte“ sorgen wird. Auch das soziokulturelle Quar- tierentwicklungsprojekt „QuartieRJnsel“ sowie die Köpfe und Zielsetzungen dahinter werden vorgestellt. Ausserdem erklärt ein Fachmann im Interview, was gute Stadtpla- nung ausmacht, warum Hauptstrassen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle spielen und inwieweit Stadtentwicklung überhaupt steuerbar ist.
Hinter den Kulissen des Circus Knie
An diesem Jubiläum kam niemand vorbei: Der Circus Knie feierte 2019 sein 100-jähri- ges Bestehen. Die spannende Geschichte der Dynastie Knie wird im „Stadtspiegel“ noch einmal aufgerollt. Was es heisst, im 21. Jahrhundert ein Zirkusunternehmen zu führen, erzählen die Vertreter der siebten Generation: Géraldine, Doris und Franco Knie jun. Altmeister Fredy Knie, der sich am Ende der Jubiläumssaison vom Publikum verabschie- det hat, blickt im Interview noch einmal zurück auf spezielle Momente und Erlebnisse und verrät, was er den Jungen als Rat auf den Weg in die Zukunft mitgibt. Mit den Fra- telli Errani hat das Zirkusunternehmen vor zwölf Jahren Verstärkung in und ausserhalb der Manege bekommen. Der „Stadtspiegel“ hat die drei Multitalente aus Italien getrof- fen. Überdies kommen verschiedene Mitarbeiter zu Wort, die seit vielen Jahren im Cir- cus Knie arbeiten – vom Zeltmeister über den Kapellmeister oder die Kassierin bis zum langjährigen Pressechef und heutigen Archivar.
Kulturelles Engagement mit Herzblut
Rapperswil-Jona ist eine Kulturstadt mit Ausstrahlung in die ganze Region. Mehrere Kul- turinstitutionen feierten 2019 einen runden Geburtstag – das Zentrum für aktuelle Kul- tur (ZAK), das Theater Weissglut sowie Artefix Kultur und Schule. Der „Stadtspiegel“ hat sich in der Szene umgeschaut und verschiedene Veranstalter zu ihren Ambitionen und Herausforderungen befragt. Auch wie die Stadt Kultur fördert und kulturelles Engage- ment unterstützt, wird in diesem Schwerpunkt unter die Lupe genommen. Ein Abend im ZAK vermittelt einen Eindruck von der Leidenschaft, mit der hier ehrenamtlich gearbei- tet wird, aber auch von den Grenzen, an die solch freiwilliges Engagement stösst. Ein Besuch in einem Artefix-Workshop zeigt auf, wie kreativ Kulturvermittlung sein kann. Und schliesslich erklärt ein Kultursoziologe, wie sich das Kulturverhalten in unserer Ge- sellschaft verändert hat, was dies für die Kulturverantwortlichen in den Gemeinden be- deutet und wie heutige Kulturkonzepte den neuen Realitäten gerecht werden können.
Noch einmal aus der Schule geplaudert
Zu einem Wechsel kam es 2019 im Stadtrat. Schulpräsident Thomas Rüegg ging Ende September in Pension. Mit ihm hat der letzte der drei politischen Köpfe des Vereini- gungsprozesses und ein politisches Schwergewicht die städtische Behörde verlassen. Im „Stadtspiegel“ plaudert er noch einmal aus seinem Leben und aus der Schule, die er 20 Jahre lang geprägt hat wie kein anderer.
Die ganze Vielfalt des Stadtlebens
Die Monatschroniken fassen wie immer kurz und bündig das vielseitige Stadtgeschehen des Jahrs zusammen. Die Aspekte wiederum warten mit einer Vielzahl an Geschichten aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen auf. 2019 haben erneut zahlreiche Men- schen in und aus Rapperswil-Jona Spannendes erlebt, Bedeutendes bewegt oder We- sentliches geleistet. Die Tibeterin Tendol Gyalzur beispielsweise setzt sich seit 30 Jahren für Kinder in ihrer alten Heimat ein. Giovanni Bria gründete einst den Musiksommer am Zürichsee und hat nun die künstlerische Leitung in neue Hände übergeben. HSR-Stu- dent Florian Baumgartner gewann an den Berufsweltmeisterschaften die Goldmedaille als Elektroniker, Ruderer Jonah Plock gewann an den U23-EM Bronze. Benedikt Würth schaffte im Mai den Sprung ins Stöckli und im Herbst gleich die Wiederwahl. Das Ehe- paar Greuter kommt seit 50 Jahren ihren Pflichten als Hauswarte einer privaten Wohn- siedlung nach. Barbara Bürer hat ihren Talk „Nachtwach“ vom Radio auf die Bühne ver- legt.
Am Frühlingsfest in Wagen präsentierten sich kleine und grosse Talente, das „Kreuz“ Jona präsentiert sich im neuen Look und mit neuem Konzept. Im Dunkelzelt begegneten sich Sehende und Nichtsehende, im Schloss sorgte ein Spektakel rund ums Schloss für Heiterkeit. Im Gewölbekeller der „Krone“ Kempraten eröffnete ein Jungunternehmer eine unkonventionelle Bar als Treffpunkt für junge Leute. Der Sandsteinbruch im Leh- holz öffnete am ersten nationalen Steinbruchtag seine Türen für das Publikum. Der Iron- man in Rapperswil-Jona bleibt ein Erfolgsmodell, und Roger Federer sorgte mit seinem Bauprojekt in Kempraten für viel Gesprächsstoff. Im Sommer tuckerte zum ersten Mal eine Personenfähre über den Obersee. Ein neues Artenschutzprojekt soll die Lebensbe- dingungen der Gelbbauchunken verbessern.
All dies und einiges mehr lässt sich im „Stadtspiegel“ 2019 nachlesen. Das Redaktions- team des „Stadtspiegels“ hat auch für diese Ausgabe eine Auswahl an Geschichten zu- sammengestellt, die das facettenreiche Leben in der Stadt Rapperswil-Jona wiedergibt.