Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Kanton
09.04.2021

Polizist appelliert per Insta an die Jugendlichen

Stadtpolizist Thomas Christen: «Meidet die Stadt St.Gallen heute».
Stadtpolizist Thomas Christen: «Meidet die Stadt St.Gallen heute». Bild: Instagram
Für Freitagabend sind erneute Krawalle in der Stadt St.Gallen angesagt. Nun wendet sich ein Stadtpolizist via Instagram an die Jugendlichen.

Nach den grossen Unruhen, die am Osterwochenende die Gallusstadt erschütterten, gibt es auch für Freitag- und Samstagabend Hinweise auf Krawallen von Jugendlichen. Die Stadtpolizei St.Gallen nehme diese Gerüchte ernst und  bereitet sich entsprechend vor, wie sie am Donnerstag mitteilte.

«Wir haben nichts gegen Euch»

Und weil man über Instagram wohl am besten die jungen Leute erreicht, meldet sich Stadtpolizist Thomas Christen, der über 4'000 Follower hat, am Freitagmittag über Instagram zu Wort: «Liebe und geschätzte Jugendliche ... Das was in den letzten zwei Wochen in St.Gallen abging, war nicht gut», beginnt die digitale Botschaft auf dem Roten Platz. Dem Ort, an dem vor einer Woche noch Molotow-Cocktails in die Luft gejagt wurden.

«Ich begreife, dass Ihr langsam aber sicher die Corona-Massnahmen satt habt. Aber Sachbeschädigung und Gewalt war noch nie der richtige Weg. Macht auf Eure Anliegen aufmerksam, aber auf eine friedliche Art und Weise», so Christen.

Szenenwechsel – Nun befindet sich der Stadtpolizist auf den Drei Weieren, wo es ebenfalls zu grossen Ansammlungen kam: «Eins noch: Wir Polizisten sind die letzten, die etwas gegen Euch haben. Wir wissen auch, dass nur wenige von Euch gewaltbereit sind. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr diesen Aufrufen nicht Folge leistet. Meidet wenn möglich heute Abend die Stadt St.Gallen und geniesst es im kleinen Rahmen mit den Kollegen. Ganz ein schönes Weekend, hebt Euch Sorge und bleibt Gesund», sagt der Polizist zum Schluss.  

Personenkontrollen und Wegweisungen

Bereits am letzten Wochenende verteilte die Stadtpolizei St.Gallen 650 Wegweisungen. Auch heute werden erneut ausgedehnte Personenkontrollen durchgeführt, um mögliche Missachtungen von Wegweisungen festzustellen.

Personen, gegen die eine Wegweisung verfügt wurde, dürfen sich am Freitagabend explizit nicht in der Stadt St.Gallen aufhalten. Andernfalls werden sie zur Anzeige gebracht. Zudem werden am Freitagabend erneut Wegweisungen gegen Personen ausgesprochen, wenn der Verdacht besteht, dass diese auf Krawall aus sind oder als Schaulustige den Gewaltaufrufen folgen.

Linth24/stgallen24, mik