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Uznach
29.01.2020
29.01.2020 23:38 Uhr

Uzner Apotheke wird zum Kunsthaus

Der Kunstverein Uznach macht die Streuli-Apotheke im Städtli zum «temporären Kunsthaus» und führt Malkurse durch. Morgen Donnerstag geht es los. Präsident Bruno Glaus im Linth24-Interview.

Bruno Glaus, der Kunstverein Uznach hat sich für einige Zeit die leerstehende Apotheke Streuli in Uznach «unter den Nagel» gerissen». Was tun Sie dort?
Bruno Glaus: Wir sind sehr dankbar, dass uns Claudia Streuli und André Vercellio die leerstehenden Räume für ein Kulturprojekt zur Verfügung stellen. So tragen wir zur Belebung des Städtchens ebenso bei wie zurKulturförderung. Wir machen sozusagen ein «temporäres Kunsthaus» daraus. Im Hinblick auf die Aktionswochen gegen Rassismus führt der Kunstverein Oberer Zürichsee verschiedenste Malkurse in diesen Räumlichkeiten durch, für Jung und Alt.

In einem Flugblatt teilen Sie mit, dass sich Seniorinnen und Senioren 60+ «mit und ohne Migrationshintergrund» zu diesen Kurzen anmelden können. Warum erwähnen Sie speziell, dass sich auch Leute «mit Migrationshintergrund» anmelden können. 
Es geht darum, dass es zu einem interkulturellen Austausch kommt. Es sollen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft porträtieren und porträtieren lassen. Den Menschen mit Migrationshintergrund muss man nach meinen Erfahrungen besonders Mut machen, sich an interkulturellen Projekten zu engagieren. Die Hemmungen sind gross. Das Klima ist ja derzeit nicht besonders Migranten-freundlich. 

Sie schreiben auf Ihrem Flyer auch, dass die Teilnehmer keine Erfahrung im Bereich Malen oder Zeichnen mitbringen müssen. Was wird also mit dem Kurs bezweckt?
Es geht um Kunstförderung an der Basis. Mir liegt der aussermuseale «Ruderalgarten» in der Kultur sehr am Herzen. An der Sonne gedeiht manches Mauerblümchen zur Blume. Breitenkunst muss wie Breitensport gefördert werden. Wie schon mit der Kunstspinnerei’18 möchten wir bei diesem Projekt, dass sich kunst-interessierte Laien – «die Nicht-Professionellen» – entwickeln, sich etwas zumuten und etwas Neues wagen und das im interkulturellen Austausch. 

Wo finden die Kurse statt?
Die Kurse, welche wir über die ProSenectute an bieten, finden alle in der alten Apotheke Streuli im Städtchen Uznach statt, der erste Kurs beginnt am Donnerstag, 30. Januar mit einem Folgekurs am 6.Februar. Ein weiterer Kurs findet am 3. Februar und 4. Februar statt, jeweils von 14-17 Uhr. Es gibt noch je zwei freie Plätze, in beiden Kursen, da die Teilnehmerzahl auf 12 beschränkt ist. Anmeldungen über bruno@glaus.com

Kostet der Kurs etwas?
Die Kurse sind kostenlos. Zu erwähnen ist, dass die Kurse von unserem Kunstverein und der Stiftung Altersarbeit See und Gaster (SASG) unterstützt sind. 

Bruno Glaus

Sie führen aber auch noch weitere, kostenpflichtige Kurse durch.
Richtig, das sind etwas ausgedehntere, ganztägige Kurse, und zwar am Samstag 8. und Sonntag 9. Februar. Dieser Kurs kann trotz Unterstützung von KulturZürichseeLinth nicht ganz unentgeltlich angeboten werden. Hier müssen die Teilnehmer einen Unkosten-Beitrag von 200 Franken für die beiden Tage bezahlen. Der zweitägige Kurs ist für Jung und Alt dauert jeweils von 9 – 17 Uhr. Anmelden kann man sich wieder bei mir unter der Mail: bruno@glaus.com

Werden die Bilder nach den Kursen ausgestellt?
Ja, vom 13. – 24. März im Städtchen Uznach in vielen Geschäften. Im Schaufenster von Foto-Hüss wird über die Aktionswochen eine Film-Dokumentation von Tharsan Rasalingam über die Malkurse gezeigt. Parallel dazu wird in der Region eine Plakatkampagne laufen mit 12 – 14 Sujets, immer zwei Menschen unterschiedlicher Herkunft sind im Bild, am Arbeitsplatz und in der Freizeit. Es geht darum für einmal die Erfolgsgeschichten der Integration zu zeigen.

Gibt es noch weitere Projekte in diesen Aktionswochen?
Ja, in Uznach beteiligen sich die Rotfarb, das Kino und zahlreiche andere Institutionen an den Aktionswochen. Und in Benken wird es Ende März ein ganzes Vielfaltsprojekt geben, mit Ausstellung, Referaten und Führungen. Auch Schänis und Kaltbrunn setzen Akzente. Und mit einem dreiteiligen Vielfaltsparcours der Pro Senectute, beginnend am Dienstag, 10. März zum Thema «Was haben wir den Migranten zu verdanken» machen wir den Auftakt. Das Referat und Gespräch von und mit Ludwig Hasler am Dienstagnachmittag 17. März 14 – 16 Uhr in der Bibliothek Uznach dürfte ein Höhepunkt werden. Thema: «»Wir Senioren und die Migranten».

Bruno Hug, Linth24