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Freizeit
29.01.2021
29.01.2021 17:31 Uhr

Elefantenkuh Delhi im Alter von 54 Jahren gestorben

Franco Knie sen., Franco Knie jun., Chris Rui Knie mit Delhi (†, l.) und Ceylon im Elefantenpark Himmapan in Knies Kinderzoo, Rapperswil.
Franco Knie sen., Franco Knie jun., Chris Rui Knie mit Delhi (†, l.) und Ceylon im Elefantenpark Himmapan in Knies Kinderzoo, Rapperswil. Bild: ZVG / Knies Kinderzoo
Die Asiatischen Elefanten in Knies Kinderzoo haben von ihrer ältesten Kumpanin Abschied genommen. Mitte Januar 2021 ist Delhi ihren Altersleiden erlegen.

Ein bezeugendes Lob lässt sich aus den Worten von Franco Knie jun. heraushören, wenn es darum geht, die Eigenschaften und Wesenszüge des talentierten Zirkuselefanten zu charakterisieren: Delhi, meint er, sei eine «gewandte Artistin» gewesen, die schon früh durch ihr «vielfältiges Können» auffiel. Ausserdem muss betont werden, dass sie bei den Auftritten in der Manage immer «sehr zuverlässig» arbeitete – das Erlernte mit Bravour vorführte.
Franco Knie jun., heute verantwortlicher Leiter von Knies Kinderzoo, war es vergönnt, gemeinsam mit Delhi 16 Jahre lang Erfolge im Circus Knie zu feiern, bis zu jenem denkwürdigen 22. November 2015, als am Ende der Tournee in Lugano das letzte Mal Elefanten in der Vorstellung mitwirkten.

Dieselbe «enge Beziehung» pflegte sein Vater zu der kleinwüchsigen, körperlich und geistig äusserst agilen Elefantenkuh. Franco Knie, Verwaltungsrat des traditionsreichen Familienunternehmens, hatte Delhi vor mehr als einem halben Jahrhundert (!) kennengelernt, genauer: am 19. Mai 1969, als der Jungelefant im zarten Alter von 14 Monaten in Rapperswil eintraf.
Bereits zwei Jahre später, 1971, bewies Delhi auf eindrückliche Art, dass sie eine besonders gelehrige Schülerin war: Bei ihrem Manegendebüt balancierte sie auf einer rollenden Kugel, ein Dressurelement von hohem Schwierigkeitsgrad. Danach glänzte Delhi jahrzehntelang in unzähligen einfallsreichen Elefantennummern, erfreute und begeisterte drei Generationen der Zirkusdynastie durch ihre nie nachlassende Leidenschaft.

Mit viel Geschick und einem ausgeprägten «Fingerspitzengefühl» verstand sie es auch, ihren gelenkigen Rüssel gezielt einzusetzen. Kein Schnürsenkel war vor Delhi sicher, das Öffnen eines solchen fiel ihr leicht. Ein inniges Verhältnis verband den sensiblen Ausnahmeelefanten mit Vater und Sohn Knie zeitlebens; die Begegnungen mit Tierärzten hingegen widersprachen seinem innersten Wesen. Delhi und der Name Knie bleiben auf ewig untrennbar verbunden.

Franco Knie jun., Linna Knie-Sun und ihr Sohn Chris Rui mit Delhi (†) in der Manege des Schweizer National-Circus. Bild: ZVG / Knies Kinderzoo
Benjamin Sinniger, Knies Kinderzoo