Über die Weihnachtstage ist am Ostschweizer Kinderspital ein Kind im Alter von 0 bis 9 Jahren verstorben. Linth24 hat darüber berichtet. Roger Lauener, Chefarzt Pädiatrie des Ostschweizer Kinderspitals (OKS) in St.Gallen, sagte gegenüber «Blick»: «Das Kind wurde beim Eintritt in das Spital positiv auf Covid-19 getestet. Im Verlauf verschlechterte sich sein Zustand, bis es schliesslich verstarb. Inwiefern Covid-19 tatsächlich zum tragischen Verlauf beigetragen hat, ist derzeit noch unklar.»
50 von 853 Tests waren positiv
Auf Anfrage von Linth24 erklärt der Chefarzt, dass ein Covid-Abstrich dann bei den Kindern durchgeführt wird, die ambulant betreut werden und die BAG-Kriterien erfüllen, sowie bei den Kindern, die mit Zeichen einer Infektion am OKS hospitalisiert werden. Von 853 Corona-Tests, die am Ostschweizer Kinderspital bisher gemacht wurden, waren 50 positiv (Stand 24.12.2020). «Alle diese Kinder, bis auf das nun tragischerweise verstorbene, hatten einen milden Krankheitsverlauf. Ins Spital aufgenommen und dort überwacht werden insbesondere Säuglinge und Kleinkinder mit Fieber. Der Grund dafür ist nicht COVID-19, sondern die Gefahr, die von anderen Infektionserregern ausgehen kann. In diesem Alter ist nämlich die Unterscheidung zwischen einer meist harmlosen viralen und einer potentiell gefährlichen bakteriellen Infektion oft erst im Verlauf möglich», so Lauener.
Rolle der Kinder in der Pandemie unverändert
Auch beim verstorbenen Kind wurde im Abstrich SARS-CoV-2 nachgewiesen. Aber nicht nur das: Zusätzliche habe man im Verlauf einen weiteren Krankheitserreger gefunden. Welcher Keim wie sehr zum tragischen Verlauf beigetragen hat, bleibt aber noch unklar.
«Es ist dem Ostschweizer Kinderspital ausserordentlich wichtig, im Interesse aller Kinder und der Öffentlichkeit zu verstehen, wie es zum tragischen Verlauf gekommen ist. Weitere Abklärungen sind deshalb im Gange. Hierbei arbeiten wir mit internen und externen Spezialisten und Instituten zusammen. Es wird aber Zeit brauchen, bis Ergebnisse vorliegen. Aktuell liegen keinerlei Erkenntnisse vor, die zu einer Änderung der Einschätzung der Rolle der Kinder in dieser Pandemie führen würden», erklärt der Chefarzt.