Eine Ankündigung von noch strengeren Verschärfungen hätten im Frühjahr die Börsen mit einer Verkaufswelle belastet. Am Freitag hat der Bundesrat einen neuen Lockdown für Restaurants und Freizeitangebote angekündigt. Im Detailhandel bleiben Öffnungszeiten und Kundenfrequenzen beschränkt, jedoch werden die Skipisten nicht generell zugesperrt.
Überraschenderweise bleiben die Investoren diesmal risikofreudig. In den USA hat der S&P-Index sogar Allzeithöchstwerte erreicht, der Schweizer SMI hat 10'500 Punkte wieder überschritten. Auch Rohstoffe tendierten eher fester.
Immobilien-Preise steigen weiter
Bei uns steigen die Preise für Immobilien weiter trotz Corona. Begehrt sind vor allem grössere Wohnungen an guter Lage sowie Einfamilienhäuser. Auch die Hypothekarzinsen haben nachfragebedingt eher steigende Tendenz, trotz ultra-expansiver Geldpolitik der Notenbank.
Auch das Interesse an Kryptowährungen hat zugenommen. Der Bitcoin hat die Marke von 23'000 USD bzw. 20'000 CHF zeitweise überschritten, nachdem der Wert im März bis auf ein Niveau von 5'000 gefallen war. Hauptursache ist die weltweit zunehmende Akzeptanz der Blockchain-Technologie. Zudem akzeptiert auch der Zahlungsdienst PayPal diese Währung für den Geldtransfer.
Unternehmensnachrichten
Die US-Regierung und 48 Bundesstaaten haben Facebook wegen Wettbewerbsverstössen angeklagt. Facebook habe illegal ein Monopol ausgenutzt und Konkurrenz systematisch eliminiert. Dasselbe Problem hatten auch Microsoft und IBM vor einiger Zeit. Solche Verfahren können Jahre dauern.
Die amerikanische Regierung bezichtigt die die Nationalbank (börsenkotierte Aktie) und die Schweiz der Währungsmanipulation. Zu erwähnen ist aber, dass fast alle Länder ihre Währungen bewirtschaften, Chinesen, Russen, die europäische Zentralbank (EZB) und selbst die USA hat mit der Zeit ihren US-Dollar von 4.30 auf 0.9 Franken abgleiten lassen.
Credit Suisse im Visier der Behörden wegen Geldwäscherei – die Bundesanwaltschaft wirft der Grossbank Verstösse vor. Bulgarische Drogenhändler hätten diese Schwachstellen von 2004 bis 2008 zum Waschen illegaler Einkünfte genutzt.
Die Schweizer Transportfirma Firma Kühne & Nagel übernimmt die Corona-Impflogistik in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland Nordrhein-Westfalen und für andere Grosskunden. Hierzu braucht es besonders gekühlte und gesicherte Methoden.
Der Haushaltsgerätehersteller V-Zug prognostiziert für 2020 ein gutes Jahresergebnis. Negative Auswirkungen der Pandemie seien auch im zweiten Halbjahr ausgeblieben. Das gleiche gilt auch für Coltene, Hersteller von Dentalprodukten.
Aussichten
Unser Staatsekretariat für Wirtschaft (SECO) weist auf einen Unterbruch des wirtschaftlichen Wiederaufschwungs durch die zweite Corona-Welle hin. Die Expertengruppe revidiert ihre Prognosen für 2020 und 2021 deshalb nach unten. Aber sofern sich die epidemiologische Lage entspannt, sollte das Wachstum im weiteren Verlauf wieder anziehen, aber die Unsicherheiten bleiben sehr gross.
Für das Gesamtjahr 2020 rechnet SECO mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 3.3 Prozent. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1975 (Ölkrise). Die Arbeitslosenquote dürfte bei jahresdurchschnittlichen 3.2 % zu liegen kommen. Ähnliche Unsicherheiten gelten auch für die Aktienbörsen.
Das kleine Weihnachtsrally erklärt sich durch Vorauserwartungen Zeitrahmen von etwa 6-9 Monaten. Im Gespräch ist wiederum ein Dividendenverbot für Firmen mit Kurzarbeit und entsprechender Bundeshilfe. Das könnte aber die Pensionskassen unter Druck bringen.