Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen der Coronakrise auf die Psyche der Menschen in der Region im 3. Teil der Linth24-Serie. Heute mit Dr. Roman Specker, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie von der «Praxis am Steg» in Rapperswil.
Linth24: Hat sich die Anzahl Patienten bei Ihnen seit der Corona-Krise vergrössert?
Dr. Roman Specker: Ja ganz klar. Menschen leiden vermehrt an Einsamkeit, Isolation und Ängsten. Auch Zwangserkrankungen wie Putz und Waschzwang oder Paarkonflikte sind vermehrt feststellbar.
Wie viel Prozent Ihrer Patienten sind wegen der Corona-Krise bei Ihnen?
Etwa 5% sehen die Coronazeit als Auslöser ihrer Probleme. Einige bereits früher behandelte Patienten kamen aber erneut zu mir, weil sie beispielsweise verstärkt unter Existenzproblemen oder -ängsten litten oder weil sich eine einigermassen stabilisierte Depression wieder verschlimmerte.
Unter der Pandemie hat sich vieles verschlechtert. Die Suche auf dem Arbeitsmarkt ist viel schwieriger geworden, Mütter mit ihren Kindern sind schneller in einer Erschöpfungssituation, weil sich vieles an gestauter Energie und Emotionen in den Wohnungen bündelt und sich nicht in Freizeitaktivitäten etc. entladen kann.