Nachdem zwischen Oktober 2020 und Juli 2024 schweizweit kein einziger Fall des Virus mehr aufgetreten war, stiegen die Fälle im Sommer 2024 rasant an. Insgesamt waren in jenem Jahr rund 2'100 Betriebe schweizweit von der Blauzungenkrankheit betroffen.
Zur gleichen Zeit waren in Deutschland 13'500 Rindviehbetriebe von der Blauzungenkrankheit befallen.
Im Frühling 2025, als die Mückenaktivität mit steigender Temperatur wieder zunahm, kam es zu einer zweiten Welle der Blauzungenkrankheit. Schweizweit wurde das Virus in über 1'100 Betrieben nachgewiesen, im Kanton St.Gallen in 139 Betrieben. Seit Ende August steigt die Zahl der erkrankten Tiere wieder stark an. Im zweiten Halbjahr wurde die Blauzungenkrankheit in fast 1'450 Betrieben in der Schweiz nachgewiesen. Nach Bern hat der Kanton St.Gallen mit 177 betroffenen Tierhaltungen die zweitmeisten in der Schweiz. Über die Hälfte davon befinden sich im viehstarken Wahlkreis Toggenburg.
Fieber, Fehlgeburten und Tod
Symptome der Tiere , vor allem bei Rinder und Schafe sind Fieber, Atemwegssymptomatik, vermehrtes Speicheln, Schleimhautläsionen und Lahmheit. Bei Jungtieren kann das Virus zu Blindheit und «dummy calves» führen. Dies bezeichnet ein neugeborenes Kalb, das nach der Geburt schwach ist, nicht richtig aufsteht, nicht selbstständig säugt oder unbewusste Muskelbewegungen hat. Bei kleinen Wiederkäuern konnte ausserdem eine Anschwellung des Kopfs beobachtet werden. Eine besondere Überwachung sollte den Risikopatienten zukommen: hochträchtige, laktierende, kranke und junge Tiere. Leider ist bei trächtigen Tieren kein wirksamer Schutz für die ungeborenen Tiere möglich.