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Gommiswald
13.10.2025
13.10.2025 12:18 Uhr

Neue Schule für 15,5 Millionen

Die in Gommiswald geplante neue Doppelturnhalle mit Schulgebäude soll mit Holz realisiert werden. Am 8. März 2026 kommt der Baukredit an die Urne.
Die in Gommiswald geplante neue Doppelturnhalle mit Schulgebäude soll mit Holz realisiert werden. Am 8. März 2026 kommt der Baukredit an die Urne. Bild: Gemeinde Gommiswald/«über üs»
Für 15,5 Millionen Franken soll das OSZ II in Gommiswald durch eine neue Doppelturnhalle mit Schulgebäude für die Primar- und Oberstufe sowie die Musikschule ersetzt werden.

In Gommiswald, Ernetschwil und Rieden gehen zurzeit 660 Kinder zur Schule. Das sind 80 Kinder mehr als vor fünf Jahren. Damals ging man davon aus, dass die 660er-Marke frühestens im Jahr 2040 erreicht werden würde.

Der Gemeinderat hat auf die unerwartet rasante Entwicklung reagiert und die Schulraumplanung angepasst. In Ernetschwil ist ein Erweiterungs- bzw. Ersatzneubau für den bestehenden Schulpavillon geplant, und in Rieden soll ein neuer Kindergarten entstehen. Der Gemeinderat hat im August 2025 im Mitteilungsblatt «über üs» darüber berichtet.

In Gommiswald soll währenddessen das baufällige OSZ II durch einen grösseren Neubau ersetzt werden. Der Altbau mit Abwartswohnung, fünf Schulzimmern, Turnraum und dem ehemaligen Feuerwehrdepot stammt aus dem Jahr 1959 und ist baulich in einem schlechten Zustand. Die Schulzimmer und der kleine Turnraum entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Bauprojekt für Ersatzneubau steht

Für den Ersatzneubau mit modernen Unterrichtsräumen und einer grosszügigen Doppelturnhalle wurde in den letzten Monaten ein Bauprojekt erarbeitet. Das Raumprogramm sieht drei Schulzimmer, drei Räume für textiles bzw. bildnerisches Gestalten sowie einen Gruppenraum vor, ausserdem ein Teamzimmer für die Lehrpersonen sowie diverse Material- und Wirtschaftsräume. Eines der Schulzimmer soll so vorbereitet werden, dass es zu einem späteren Zeitpunkt als Schulküche ausgerüstet werden kann.

Sämtliche Räume stehen flexibel sowohl der Primar- als auch der Oberstufenschule zur Verfügung. Insgesamt wird die Zahl der Schulzimmer gegenüber heute vergrössert und so auf das Bevölkerungswachstum reagiert.

Die Musikschule erhält eine neue Adresse

Im neuen Schulgebäude findet auch die Musikschule Platz. Neben vier Räumen für den Einzelunterricht, einem Gruppenmusikraum, einem Vorbereitungsraum und einem Büro für die Leitung der Musikschule wurde ein grosser Singsaal eingeplant. Damit verbessert die Gemeinde die Infrastruktur für den Musikunterricht markant.

Der Neubau (rot) passt sich optimal in das bestehende Schulareal in Gommiswald ein. Bild: Gemeinde Gommiswald/«über üs»

Doppelturnhalle für Schule und Vereine

Die neue Doppelturnhalle soll die Bedürfnisse der Schule und der Ortsvereine erfüllen. Ein solches Neubauprojekt stand in der Gemeinde Gommiswald letztmals 2006 zur Diskussion – und wurde abgelehnt. Seither ist Gommiswald stark gewachsen. Heute reicht das Angebot an Sportanlagen nicht mehr aus. Ohne den geplanten Neubau würde sich der Engpass in Zukunft weiter verschärfen.

Die geplante Doppelturnhalle ist 44 Meter lang und 23,5 Meter breit. Sie bietet Platz für drei Spielfelder und lässt sich mit einer Trennwand in zwei unterschiedlich grosse Räume unterteilen (29,0 × 23,5 Meter und 15,0 × 23,5 Meter). Eine zweite Trennwand kann bei Bedarf nachträglich eingebaut werden, so dass künftig drei eigenständige Turnräume zur Verfügung stünden.

Der Zugang in den Garderobentrakt und in den Geräteraum ist von allen Spielfeldern aus gewährleistet. Für das Publikum wird eine Tribüne mit 120 Plätzen erstellt. Zudem entstehen eine Caféteria und ein Kiosk mit einer kleinen Festwirtschaftsküche.

Zusätzliche Schutzräume

Die Garderoben, sanitären Anlagen und Technikräume werden im Untergeschoss angeordnet. Es sind vier Mannschaftsgarderoben sowie zwei Einzelgarderoben geplant, ausserdem ein Sanitätsraum. Drei Schutzräume mit insgesamt 110 öffentlichen Plätzen vervollständigen das Raumprogramm. Damit passt die Gemeinde das gesetzlich vorgeschriebene Schutzplatzkontingent dem Bevölkerungswachstum an.

Pausenplatz und Allzweckrasen

Der Ersatzneubau wird sich harmonisch in die Umgebung einfügen und zusammen mit den daran angrenzenden Schulbauten ein Ensemble bilden. Zwischen dem Neubau und dem benachbarten OSZ I entsteht ein grosszügiger, attraktiver Pausenplatz. Ein kleiner Wermutstropfen: Die Rasenspielfläche nördlich des abzubrechenden Altbaus kann nicht vollumfänglich erhalten bleiben. Sie wird zu Gunsten des Neubaus von 1'500 auf 800 m² verkleinert (20 × 40 Meter) und westlich des Neubaus auf der bestehenden Zivilschutzanlage erstellt.

Infoanlass am 21. Oktober 2025 – Abstimmung am 8. März 2026

Am Dienstag, 21. Oktober 2025, präsentiert der Gemeinderat das Bauprojekt an einer öffentlichen Informationsveranstaltung. Diese findet um 19:30 Uhr im Gemeindesaal statt. Am 8. März 2026 befindet die Stimmbürgerschaft an der Urne über den Baukredit. Die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre.

Die Bevölkerung wirkte mit

Bereits im Frühling 2024 stimmte die Bürgerversammlung einem Projektierungskredit in der Höhe von Fr. 700'000 zu. Im Jahr davor hatte die Bevölkerung Gelegenheit, im Rahmen eines Mitwirkungsverfahrens zum Vorhaben Stellung zu nehmen.

Die Mitwirkung zeigte, dass ein Ersatzneubau mit einer grosszügig bemessenen Turnhalle auf breite Unterstützung stösst. Am meisten Zuspruch fand die Doppelturnhalle Typ B mit einer Abmessung von 44 × 23,5 Metern. Weiter wurden im Mitwirkungsverfahren die Realisation einer Zuschauertribüne und einer Caféteria angeregt, was ebenfalls in die Planung eingeflossen ist.

Auch zu den technischen Anforderungen und zur Architektur wurden im Mitwirkungsverfahren Vorschläge gemacht. So wurden die Verwendung von Holz als Baumaterial und die Installation einer Photovoltaikanlage mehrfach genannt. Während die tragenden Wände und der Erschliessungskern in Stahlbeton ausgeführt werden, wird für das erste Obergeschoss, das Turnhallendach und für die Aussenfassade Holz verwendet. Auf Teilen des Dachs wird wunschgemäss eine Photovoltaikanlage realisiert; die übrige Dachfläche wird begrünt.

Kostenvoranschlag liegt vor

Im Rahmen des Vorprojekts wurde für den Ersatzneubau eine Grobkostenschätzung vorgenommen. Die Kosten wurden damals auf Fr. 9 bis 12 Mio. beziffert. Bei der Erstellung des Bauprojekts und des definitiven Kostenvoranschlags stellte sich heraus, dass diese Zahlen auf einer falschen Berechnung der Kubaturen beruhten. Gleichsam führen Projektoptimierungen, die auf das Mitwirkungsverfahren zurückzuführen sind, zu Mehrkosten. Zudem haben sich die Baukosten während den vergangenen Jahren weiter verteuert.

Der aktualisierte Kostenvoranschlag rechnet mit Planungs- und Baukosten von Fr. 15,5 Mio. (+/– 10 %). Der Gemeinderat wird am Infoanlass vom 21. Oktober 2025 detailliert über die Kosten und die vorgesehene Finanzierung berichten.

Peter Hüppi, Gemeindepräsident Gommiswald/«über üs»