- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Die Bundesanwaltschaft stellt das Strafverfahren gegen Peter Lauener, den ehemaligen Sprecher des ehemaligen Bundesrats Alain Berset, ein. Lauener erhält zudem über 100'000 Franken Entschädigung. Die Gesamtkosten des vierjährigen Verfahrens belasteten die Staatskasse noch weit mehr, meldet der Tages-Anzeiger.
Standleitung Bundesrat-Blick
Damit nimmt eine der grössten Polit- und Medienaffären der letzten Jahre ein unrühmliches Ende. Belegt ist, dass Lauener während der Corona-Zeit den Ringier-Verlag regelmässig mit Informationen versorgte. Es bestand eine Standleitung zwischen dem Bundesrat und dem Blick.
Deal auf höchster Ebene
Das gemeinsame Ziel dieser hautengen, auf höchster Ebene eingefädelten Deals zwischen Staats- und Medienmacht: die autoritäre Massnahmenpolitik und insbesondere die Impfkampagne durchzudrücken.
Es ging das Bonmot, dass man am Dienstag jeweils im Blick lesen konnte, was der Bundesrat am Mittwoch beschliessen würde.
Wie ein Hohn
Die Einstellung des Verfahrens ist für die meisten Bürger nicht nachvollziehbar. Es entsteht vielmehr der Eindruck, dass die Verantwortlichen geschützt werden.
Das Argument, das Amtsgeheimnis sei nicht verletzt worden und es gehe um den journalistischen Quellenschutz, wirkt angesichts der bekannten Tatsachen wie ein Hohn.
Aufschrei bis nach Berlin
Als ich den Stein am 31. Dezember 2021 ins Rollen brachte, indem ich im Nebelspalter ein Video veröffentlichte, in dem Walder verkündet, er habe die Ringier-Redaktionen angewiesen, in der Corona-Zeit die Regierung zu unterstützen, hallte der Aufschrei von Medien und Öffentlichkeit bis nach Berlin (Bild) und Hamburg (Spiegel). Walders Stuhl wackelte. Verleger Michael Ringier entschuldigte sich auf der Frontseite.
Das Imperium schlägt zurück
Tempi passati. Das Imperium schlägt zurück.
Die Betrogenen sind die Bürger: Sie müssen am Ende noch für das grosse Klüngeln bezahlen, das die Glaubwürdigkeit von Medien und Politik nachhaltig beschädigt hat.