Kurz vor Tagesanbruch am Freitag meldeten die Medien mehrere Explosionen rund um die iranische Hauptstadt Teheran. Das israelische Militär hat in der Nacht etliche Ziele im Iran angegriffen – Israel selbst nannte die Zahl von mehr als 100 Zielen. Mehr als 200 Militärflugzeuge seien im Einsatz gewesen. Zudem wurden auch höhere Militärpersonen und Nuklearexperten getötet. Gemäss Medienberichten startete das israelische Militär am Freitagmittag eine zweite Angriffswelle. Energie und insbesondere Erdöl machten grosse Preissprünge.
Kalifornien leistet Widerstand gegen die Abschiebung vieler Latinos, die schon jahrelang dort leben, arbeiten und gut integriert sind. Wegen Abschiebungen kam es zu Unruhen und Demonstrationen. Der US-Präsident schickte Truppen in die Region gegen den Willen der Behörden. Dies war nach Ansicht eines Gerichts eine Überschreitung der Befugnisse. Es hat die Entsendung der Nationalgarde und Marinesoldaten in Kalifornien Trump für rechtswidrig erklärt. Die US-Regierung müsse die Kontrolle über die Nationalgarde an die kalifornische Regierung zurückgeben, hiess es. Nur wenige Stunden später blockierte ein höheres Gericht den Entscheid des Richters vorläufig wieder. Am 17. Juni soll eine Anhörung stattfinden.
Nach zweitägigen Gesprächen von Unterhändlern in London hat US-Präsident Trump eine grundsätzliche Einigung mit China in strittigen Handelsfragen verkündet. Ihm zufolge verständigten sich beide Länder auf einen Abbau von Exportbeschränkungen bei seltenen Erden. Die formelle Zustimmung durch ihn selbst und Chinas Staatschef stehe noch aus, schrieb Trump auf sozialen Medien.
Die US-Inflationsrate ist auf Jahressicht auf 2.4 Prozent (Vormonat 2.3) gestiegen. Das geht aus den neuen Preisdaten des US-Arbeitsministeriums hervor. Die Kerninflationsrate hat im Mai 2.8 Prozent betragen. Bei der Berechnung der Kerninflation werden die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert.
Der Bundesrat hat das 1'800-Seiten-Paket bezüglich EU-Rahmenvertrag am Freitag publiziert. Abstimmung ist erst 2028.
Unternehmensnachrichten
Die Aktien des US-Flugzeugbauers Boeing brachen nach einem Flugzeug-Absturz der Air Indra ein. Unfallursachen sind noch unbekannt.
Die UBS hat nach der Bekanntgabe strengerer Eigenkapitalvorschriften mit starken Kursschwankungen reagiert.
Die Frau des Novartis-Chefs soll das Biotech-Start-up Idorsia retten. Srishti Gupta wird neue Chefin der strauchelnden Baselbieter Biotech-Firma Idorsia. Für einen Turnaround hat die ehemalige McKinsey-Beraterin nur wenig Zeit.
Die Regionalbank Valiant will in der neuen Strategieperiode 2025 bis 2029 ihre Rentabilität erhöhen. Sie plant, eine Eigenkapitalrendite zu erzielen, die über den Kapitalkosten liegt. Die Gesamtkapitalquote soll bis 2029 zwischen 15 und 17 Prozent betragen. Aktionäre profitieren von einer jährlichen Steigerung der Dividende. Die Ausschüttungsquote soll mindestens 50 Prozent betragen.
Der Flughafen Zürich-Kloten hat im Mai zum ersten Mal auf Monatsbasis das Vorpandemieniveau von 2019 übertroffen. Insgesamt hat er 2.77 Mio. Passagiere abgefertigt, 9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und 2 Prozent mehr als im Mai 2019. Bei der Frachtabfertigung hat er das Niveau von 2019 allerdings noch nicht erreicht. Im Vergleich zu Mai 2019 hat er 2 Prozent weniger Tonnen befördert. 46 Prozent der Passagiere, Mitarbeiter und Besucher reisen per öffentlichen Verkehr an.
Die Liechtensteinische Landesbank LLB muss einen neuen CEO suchen, weil der derzeitige Stelleninhaber Gabriel Brenna an die Spitze von Raiffeisen Schweiz wechselt. Interimsmässig wird Finanzchef Christoph Reich einspringen.
Der Baustoffkonzern Holcim spaltet sein Nordamerika-Geschäft ab und bringt es unter dem Namen Amrize als eigenständiges Unternehmen an die Börse. Geplant ist, die Aktien von Amrize im Juni unter dem Tickersymbol «AMRZ» an der New York Stock Exchange und der SIX Swiss Exchange zu kotieren. Die Abspaltung soll am 23. Juni 2025 abgeschlossen sein. Aktionäre von Holcim werden für jede gehaltene Holcim-Aktie eine Amrize-Aktie erhalten.
Aussichten
In der ersten Jahreshälfte 2025 war die neue Aussenpolitik der USA mit massiv höheren Zöllen das Hauptthema. Die Probleme sind heute noch nicht gelöst, es wird weiterhin mit den Partnern verhandelt. Überraschend kampfbereit zeigt sich der Präsident gegenüber den Ausländern, vertreibt nicht nur Immigranten aus Südamerika, versperrt auch teilweise den Zugang zu Schulen und Universitäten. Traurig ist die Geopolitik mit zunehmenden Konfliktherden, nicht nur in der Ukraine und Russland oder Hamas gegen Israel, hinzu kommt nun auch Iran als Kriegsschauplatz. Weltweit wird massiv aufgerüstet trotz internationaler Verschuldung, nicht nur in den USA, auch in zahlreichen Ländern der EU und Asiens. Inflation und Zinsen tendieren weiterhin abwärts. Eine Lockerung der Leitzinsen steht bevor, diese hat nicht nur Vorteile, sie senkt auch die Erträge der Pensionskassen und treibt die Preise des bereits knappen Wohnraums nach oben.