SP beklagt Angriff der rechtsbürgerlichen Ratsmehrheit
Auf Druck von SVP und Mitte hat die Regierung widerwillig einen Gesetzesnachtrag in die Vernehmlassung geschickt, wonach für anerkannte und vorläufig aufgenommene Geflüchtete im Fall des Bezugs von Sozialhilfeleistungen die freie Wohnortswahl eingeschränkt werden soll. Bereits bei der Beratung der Motion haben Regierung und SP-Fraktion darauf hingewiesen, dass diese Regelung völkerrechtswidrig wäre. Dies wurde durch ein Rechtsgutachten bestätigt, welches ebenfalls festhält, dass sie zudem gegen Bundesrecht verstösst. Eine Einschränkung der Wohnortwahl kann nicht gerechtfertigt werden.
Im rechtsbürgerlich dominierten Rat blieb der Antrag auf Nichteintreten der SP-GRÜNEN-GLP-Fraktion ebenso chancenlos wie der Antrag der Regierung, an ihrem eigenen Antrag auf Nichteintreten festzuhalten. Im Gegenteil, der Kantonsrat hat sogar noch Verschärfungen, die durch die vorberatende Kommission eingebracht wurden, gutgeheissen. Der Antrag der Regierung auf Streichung eines Artikels, der will, dass geflüchtete Personen mit Landesverweisung von der Sozialhilfe ausgeschlossen werden und ausschliesslich Nothilfe bekommen, fand genauso wenig Gehör. Dies, obwohl das Bundesgesetz hierzu eine klare Regelung kennt. Diese besagt, dass sowohl für Personen mit Landesverweisung als auch für solche mit einer rechtskräftigen Ausweisung bezüglich Sozialhilfestandards die gleichen Bestimmungen gelten wie für geflüchtete Personen, denen Asyl gewährt wurde. SP-Kantonsrat Dario Sulzer ist überzeugt: «Dieses Gesetz wird vor Bundesgericht keinen Bestand haben.» Die SP setzt sich weiterhin ein für soziale Gerechtigkeit und die Gleichbehandlung aller Menschen.
Kinderbetreuung: FDP stellt plötzlich einkommensabhängige Tarife infrage
Das Gesetz über Beiträge für familien- und schulergänzende Kinderbetreuung, womit ein kantonal einheitliches Vergünstigungssystem eingeführt werden soll, geht nochmals zurück in die vorberatende Kommission. Dies, weil die FDP plötzlich und kurzfristig die einkommensabhängigen Tarife infrage stellt und das Mindestpensum erhöhen will. Das ist ein Angriff auf den Kern der Vorlage, in höchstem Masse unsozial und für die SP inakzeptabel. Deshalb hat die SP-GRÜNE-GLP-Fraktion den Rückweisungsantrag unterstützt, der dann im Rat eine Mehrheit gefunden hat. Die vorberatende Kommission hat nun den Auftrag zu klären, auf welcher Staatsebene und in welcher Form die einkommensabhängigen Tarife gewährt werden sollen.
Neubau des BWZ in Rapperswil-Jona beschleunigt
Die SP zeigt sich erfreut über die Zusicherung, dass die Umsetzung des neuen Berufs- und Weiterbildungszentrums im Südquartier von Rapperswil-Jona beschleunigt angegangen wird. Dass eine Tiefgarage auf Kosten des Kantons abgelehnt wurde, ist ebenfalls positiv zu werten.
SP Kanton St.Gallen