Helen Zimmermann ist seit 21 Jahren blind. Es war ein schleichender Prozess: zuerst das eine Auge weg, später kam die komplette Erblindung hinzu. Ihren Beruf als Primarlehrerin konnte die heute 66-jährige in der Folge nicht mehr ausführen - sie musste sich im Leben komplett neu orientieren, sich blind zu recht finden und neue Perspektiven schaffen. Das dauerte, das brauchte Zeit und Geduld, Wille und Disziplin. «Es kann nicht sein, dass Du zuhause herumsitzt,« sagte ihr Umfeld, sagte aber auch ihr Ehrgeiz.
Helen Zimmermann nahm ihr Schicksal in die Hand, studierte an der Universität Zürich Sonderpädagogik, Sozialpädagogik und Sozial- und Präventivmedizin und doktorierte. «Der Umzug als Braunwaldnerin in die Grossstadt Zürich war natürlich ein Kulturschock für mich», gesteht die Glarnerin schmunzelnd. Doch diesen hatte sie bald mal überwunden. Was aber bis heute anhielt und ihr im täglichen Leben zu schaffen macht, sind die unzähligen und unnötigen Hindernisse, Gegenstände, Gefahrenquellen, die ihr buchstäblich im Wege stehen.