Eine Wettquote wie der langjährige Super-G-Dominator Marco Odermatt hatte Franjo von Allmen vor dem Rennen in Wengen zwar nicht. Dennoch galt der 23-jährige als Mitfavorit. «Viele sind vor dem Rennen zu mir gekommen und haben gesagt: ‹Heute bringst du es heim›». Doch er habe sich gedacht: Redet ihr nur».
Das Haar in der Suppe
Gleichwohl habe er bereits am Morgen ein gutes Gefühl gehabt, erzählte der Schweizer weiter und sagte zum Rennen: «Ich wollte solide Ski fahren und auf Angriff gehen, aber kontrolliert.» Unnötige Risiken wollte er tunlichst vermeiden. Dieser Plan ging voll auf.
Seine Fahrt beschrieb Von Allmen als «einigermassen fehlerfrei». Das Haar in der Suppe war im untersten Teil zu finden, in welchem der dreifache Junioren-Vizeweltmeister von 2022 bewusst etwas Tempo rausnahm. Es war die einzige Passage, in welcher die Konkurrenz wirklich Boden gutmachen konnte.
Im 22. Rennen bereits zuoberst
Dass Von Allmen bei Ski-Experten wie Feuz am Lauberhorn sehr hoch im Kurs steht, kommt nicht von ungefähr. Vor einem Jahr fuhr er in Garmisch als Dritter erstmals aufs Weltcuppodest, in den letzten beiden Abfahrten brillierte der Shootingstar mit zwei 2. Plätzen.
Von Allmen bestreitet erst seine zweite Saison im Weltcup. Der Super-G in Wengen war lediglich sein 22. Weltcuprennen und bereits stehen ein Sieg und insgesamt vier Podestplätze in seinem Palmarès. So schnell war auch Feuz nicht an die Spitze gestürmt.
In der Abfahrt noch stärker?
Am Samstag bietet sich Von Allmen gar die Chance, am Lauberhorn das Double Super-G/Abfahrt zu holen. Dies war Aleksander Kilde 2022 gelungen. Für SRF-Experte Beat Feuz spricht nichts dagegen: «Franjo wird am Samstag schweben und nur noch stärker sein.»