Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Region
15.11.2024
15.11.2024 13:45 Uhr

KEZO-Kredit nein – KEZO-Aus ja

Über den Planungskredit für den KEZO-Ersatzneubau in Hinwil stimmen am 24. November Rapperswil-Jona und 34 Zürcher Gemeinden ab. (Archivbild)
Über den Planungskredit für den KEZO-Ersatzneubau in Hinwil stimmen am 24. November Rapperswil-Jona und 34 Zürcher Gemeinden ab. (Archivbild) Bild: zVg
Für die Vereinigung «Pro Oberland» ist der Betrieb der KEZO eine riesige Ressourcenverschwendung. Sie empfiehlt ein Nein zum Planungskredit und fordert den Abbau der KEZO bis 2032.

Die Schweiz und der Kanton Zürich sind auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft. Das ist auch der erklärte Willen des Stimmvolks, das im Herbst 2022 diese abfallarme Wirtschaftsform in die Verfassung geschrieben hat. Aktuell bestehen sogar Überkapazitäten an Verbrennungsanlagen in der Schweiz und es gibt eine Konkurrenz um Brennstoffe. Jetzt eine ganz neue Anlage mit Kosten von mindestens 320 Millionen Franken zu planen, ist deshalb unsinnig.

Bislang 90 Prozent der KEZO-Abwärme in die Luft geblasen

Vor 60 Jahren hatte der damalige Verwaltungsrat der neuen KEZO die Verbrennung von Abfall als «Brückentechnologie» in eine weitgehend abfallfreie Zukunft bezeichnet. Und die Gemeinden dazu aufgerufen, die entstehende Abwärme für die Heizung von Gewerberäume und Wohnungen zu nehmen. Nur wenige Firmen haben diese Chance damals ergriffen. In der ganzen Betriebszeit seither ist über 90 % der riesigen Abwärme einfach in die Luft geblasen worden.

Filterasche braucht Deponieraum – mehr Abfall-Konkurrenz

Mit dem Betrieb der KEZO sind weitere Nachteile verbunden: In der Anfangszeit leistete die Filteranlage wenig und viele Giftstoffe gelangten in die Umwelt und dann benötigt der Trockenaustrag der Filterasche immer weiteren Deponieraum. Das führt unter anderem auch zum Anspruch, im Tägernauer Holz eine ganz neue Deponie zu errichten.

Eine weitere Problematik ist die zunehmende Konkurrenz um brennbare Abfälle. Aus ökologischen Gründen wäre es wesentlich sinnvoller, den noch anfallenden Abfall beispielsweise in der Zementindustrie als Ersatz für das heute dort noch eingesetzte Heizöl einzusetzen.

Investition in Abfallvermeidung und Gleisanschluss besser

Anstatt in eine veraltete Technologie höhere Gebühren zu verlochen, sollten die Zweckverbandsgemeinden diese Finanzen nach Ansicht von Paul Stopper (Präsident Pro Oberland) lieber in abfallvermeidende Massnahmen und einen Gleisanschluss investieren.

Und Pro-Oberland-Sprecher Uwe Scheibler doppelt nach: «Bis in spätestens 8 Jahren sollte die KEZO als ein Mahnmal für die riesige Verschwendung von Ressourcen auf dem Abfallhaufen der Geschichte gelandet sein.»

Pro Oberland / Linth24