Mit der Zustimmung der Delegiertenversammlung zum Vorprojekt hat das Neubauprojekt KEZO 2028 am Donnerstag, 19. Mai 2022, eine wichtige Hürde genommen.
Mit dem einstimmig genehmigten Kredit in Höhe von CHF 3.28 Mio. wird die Planung nun so weit vorangetrieben, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der 36 Zweckverbandsgemeinden in eineinhalb bis zwei Jahren über den Baukredit abstimmen können. Der Neubau soll anschliessend bis 2028 unter laufendem Betrieb der bestehenden Anlage realisiert werden.
Zeitgemässe Abfallverwertung und Fernwärmepotenzial
Das Projekt KEZO 2028 stellt eine zeitgemässe, wirtschaftliche und umweltverträgliche Abfallverwertung langfristig sicher. Die Anlage setzt ökologisch neue Massstäbe und eröffnet auch ökonomisch neue Möglichkeiten. Die Energieproduktion wird zugunsten der Umwelt deutlich effizienter gestaltet. Die Klimapolitik des Bundes verlangt, dass die KEZO zukünftig das CO₂ aus den Abgasen abscheidet. Dieses System wird somit ein integraler Bestandteil der neuen Anlage und wird zukünftig bis zu 110'000 Tonnen CO₂ pro Jahr der Umwelt entziehen.
Die Abgabe von Fernwärme und Abwärme soll von heute 60 Gigawattstunden auf künftig 285 Gigawattstunden pro Jahr mehr als vervierfacht werden. Mit dem Fernwärmepotenzial könnten in der Region jährlich mehr als 50 Millionen Liter Heizöl eingespart werden. Zurzeit prüfen sieben Gemeinden und Städte des Zürcher Oberlands in einem gemeinsamen Projekt, wie sie künftig Fernwärme aus der KEZO nutzen können.
Ersatzneubau nach über 50 Betriebsjahren
Die bestehende Anlage wurde 1972 in Betrieb genommen. Nach über 50 Betriebsjahren nähert sich die Anlage trotz regelmässigen Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten dem Ende ihrer Lebensdauer. Eine Sanierung ist aufgrund ihres baulichen Zustands sowie der geplanten Reduktion der Verwertungskapazität nicht sinnvoll. Gemäss der kantonalen Kapazitätsplanung wird die KEZO künftig nicht mehr 190'000 Tonnen Abfall pro Jahr, sondern nur noch 120'000 Tonnen verwerten. Der Fokus liegt auf der Verwertung von Abfall aus der Region.
Die Investitionskosten für das Neubauprojekt belaufen sich gemäss aktueller Schätzung auf CHF 300 Mio. (+/- 20%). Die Finanzierung der Neuanlage erfolgt über Rückstellungen und Fremdkapital. Es werden weder Steuergelder noch Einlagen der Verbandsgemeinden benötigt.