Josef Hüppi schreibt:
«Jeder kann gegen oder für die Umfahrung sein, aber was gar nicht geht, dass sehr viele Unwahrheiten und sogar Fehlinformationen verbreitet werden.
So stand gross auf dem kürzlich in allen Haushalten verteilten Flyer «10 % höhere Steuern». Beim Infoanlass wurde dies klar widerlegt.
Die Umfahrung tangiere das Naherholungsgebiet: Das ist richtig. Aber ist es wichtiger, dass man ohne Verkehrslärm auf dem Dämmliweg spazieren kann, als dass mindestens 500 Kinder an Schultagen bis 4 x dem Verkehr und den Abgasen ausgesetzt sind?
Die Alternative vom Nein-Komitee ist ein Doppelspur - Kreisel im Zentrum.
Das ist die schlechteste Lösung, weil gerade der Verkehr somit an Wohnzonen, Bahnhof und Schulen vorbeigeführt wird, gerade da, wo sehr viele Kinder die Strasse überqueren müssen.
Untaugliche Argumente
Die Gesundheit unserer Mitbürger und Nachkommen ist dem Nein-Komitee egal, es wichtiger, dass man vom eigenen Haus im Abstand von ca. 200m keine Brücke sieht!
Auch der Verlust von Kulturland wird als Gegenargument erwähnt. Es sollen 85`000 m2 sein. Warum sprach niemand von kostbarem Weideland beim Neubau der Migros, Erweiterung Kieswerk Grynau und Bahn- Doppelspur nach Schmerikon. Bei der Bahn- Doppelspur kann man sagen, dies dient den Anderen.
Es braucht leider auch Brücken, doch das Land darunter kann eingeschränkt genutzt werden.
Die Umfahrung ist aber für uns alle, denn wir wohnen in Uznach. Bei mir sind es gerade 5 Meter bis zur Strasse!
Die Lärmbelastung wird für einzelne Bewohner von Uznach grösser, doch die Strasse hinter dem Bahndamm wird sicher weniger laut sein als jene der Zürcherstrasse.
Auch steht auf dem Flyer «10`000 Autos bleiben». Ich glaube kaum, dass jemand 5 Minuten vor der Bahnschranke stehen bleibt, um danach mit ev. 30 Km/h durchs Städtchen zu fahren.
Emissionen: An der neuen Strasse sind sicher höhere Emissionen zu erwarten, da aber der Verkehr auf der Umfahrung fliesst , sind diese sicher geringer und vor allem nicht im dicht besiedelten Gebiet, wo Schulhäuser, Wohnungen und ev. wieder Geschäfte sind.
Für mich sind Kosten, Betonpfähle, Hochwasser, Aushub, 2`000 Bohrpfähle, lange Bauzeit, und 60`000 Lastwagenfahrten (siehe Flyer) keine wirklichen Argumente für ein Nein. Diese Sorgen überlasse ich den Fachleuten.
180 Enteignungen: Tatsächlich sind nur ca. 100 Landbesitzer betroffen. Also wieder eine Falschinformation. Ob es dann bei allen einen Gerichtsentscheid braucht, wage ich zu bezweifeln.
Laut Flyer kostet der Landerwerb 27 Millionen Franken, durch 100 Landbesitzer ergibt das im Durchschnitt eine Entschädigung von Fr. 270`000.
Toggenburger sind zufrieden
Ein Blick ins Toggenburg: Bazenheid, Bütschwil, Dietfurt, Lichtensteig, Wattwil, Ebnat-Kappel haben eine Umfahrung, auch hier gibt es Brücken und Tunnels. Die Verkehrssituation war an allen Orten sicher weniger schlimm als in Uznach, aber alle schätzen die getroffenen Lösungen.
Alle die sich für ein NEIN entscheiden möchten, sollten einen Monat im Städtchen wohnen oder zumindest an einem Werktag von 16 – 18 Uhr an der Zürcherstrasse den Verkehr beobachten und ein klein wenig Autogase schnuppern! Auch sollte man am Mittag den Fussgängerstreifen bei der Post beobachten.
Was getan werden kann
Auch habe ich überlegt, was für Sofortmassnahmen könnten wir ergreifen:
1. Elterntaxi im zumutbaren Bereich verbieten
2. Einkaufsmöglichkeiten im Osten von Uznach fördern
3. Auf unnötige Fahrten verzichten
Mein Beitrag: Ich fahre ein kleines Elekroauto, welches sicher weniger Lärm und Abgase verursacht und mit dem E-Bike fahre ich 2’000 – 3’000 Km (mit Strom vom Dach)
So soll jeder Uznacher für sich seine eigene Entscheidung treffen, sich nicht durch Behauptungen und Falschinformationen beeinflussen lassen. An der Umfahrung sind sicher noch kleine Anpassungen erforderlich.
Für mich gibt es ein glasklares JA.
Ich habe 50 Jahre auf eine Umfahrung gehofft, Vorschläge gab es immer wieder oder wollen wir nochmals 50 Jahre Varianten studieren?»