In ihrer Einfachen Anfrage vom 21. August 2024 schreibt die Kantonsrätin Margot Benz (GRÜNE):
«Es gibt beim Kantonsspital St.Gallen an der Rorschacherstrasse eine Lichtsignalanlage, die innert weniger Sekunden auf Grün wechselt, nachdem Fussgängerinnen und Fussgänger den Anforderungsknopf betätigt haben. Bei den meisten grossen Kreuzungen im Kanton St.Gallen wartet man jedoch gefühlt eine Ewigkeit.
Vor dem Bahnhof Bern sind bei den Lichtsignalanlagen Zeitdaueruhren installiert, die den Fussgängerinnen und Fussgängern anzeigen, wie lange es bis zur Grünphase noch dauert. Diese Uhren erleichtern das Warten.»
Die Regierung hat am 29. Oktober 2024 geantwortet und ist auf die einzelnen Fragen der Kantonsrätin eingegangen.
Antwort der Regierung
«1. Wer ist im Kanton zuständig für die Steuerung der Lichtsignalanlagen?
Für die Steuerung der kantonalen Lichtsignalanlagen ist das Tiefbauamt des Kantons St.Gallen zuständig.
2. Was sind die Gründe für die oft überlangen Wartezeiten für Fussgängerinnen und Fussgänger?
Die Kapazität der Lichtsignalanlagen wird auf die Nachfrage der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmenden bzw. Verkehrsmittel aufgeteilt. Die Verkehrssteuerung wird so eingestellt, dass die Nachfrage bestmöglich abgewickelt werden kann, wobei die jeweilig geltenden Normen und Sicherheitsanforderungen berücksichtigt werden.
Grundsätzlich werden die grossen Knoten verkehrsabhängig gesteuert. Dies bedeutet, dass die Anlage auf die Nachfrage der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden reagiert, wobei die Anmeldungen der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden gleichberechtigt berücksichtigt werden.
Eine Ausnahme bilden Knoten mit öV-Priorisierung; dort erhalten Bus-Anmeldungen grundsätzlich eine höhere Priorität. Daraus resultieren variable Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmenden, einschliesslich für Fussgängerinnen und Fussgänger.
3. Welchen Einfluss können Fussgängerinnen und Fussgänger auf die Steuerung nehmen?
Fussgängerinnen und Fussgänger melden sich über den Fussgängerdrücker an der Lichtsignalanlage an. Die Steuerung berücksichtigt diese Anmeldung und gibt die Fussgängerquerung frei.
4. Ist die Regierung bereit, Zeitdaueruhren bei stark frequentierten Fussgängerstreifen zu installieren?
Bei einer verkehrsabhängigen Lichtsignalsteuerung variieren die Grünzeiten, weshalb die Wartezeit für Fussgängerinnen und Fussgängervariabel ist und nicht vorhergesagt werden kann.
Festzeitsteuerungen würden die Kapazitäten eines Verkehrsknotens erheblich verringern, was auch die Wartezeiten für Fussgängerinnen und Fussgänger erhöhen würde.
Aus diesem Grund sieht die Regierung von der Installation von Zeitdaueruhren ab.»