Nationalratskandidatinnen aus verschiedenen Parteien diskutierten über Integration, die Beziehung zur EU und die Arbeitsmigration. Die Debatte war spannend, doch einig wurden sich die Politikerinnen nicht.
Es war das letzte von drei Frauen-Podien, welche die SP Frauen über die letzten Wochen in verschiedenen Städten im Kanton organisierten. Die Idee war, ausschliesslich Frauen, die für den Nationalrat kandidieren, eine Bühne zu bieten.
Ausnahmsweise nicht zu Gleichstellungsthemen, zu denen Politikerinnen sonst oft befragt werden, sondern zu Themen, die derzeit überall besprochen werden und zu denen Frauen genauso wie Männer eine Meinung haben – aber nur selten danach gefragt werden.
Nach einer kurzen Einführung durch die SP Nationalratskandidatin Karin Blöchlinger (Uznach) startete die Podiumsdiskussion mit Bettina Surber (SP Kantonsrätin, St.Gallen), Tanja Zschokke (Grüne, Stadträtin Rapperswil-Jona), Barbara Dürr (CVP Kantonsrätin, Gams) und Esther Friedli (SVP-Nationalratskandidatin, Ebnat-Kappel).
Unter der Moderation von Lara Abderhalden diskutierten die Politikerinnen zuerst über das Image von Migrantinnen und Migranten in der Schweiz. Während sich alle einig waren, dass die Bevölkerung in grossen Teilen nicht das beste Bild von Migration hat, schieden sich die Geister bei möglichen Gründen und Lösungen. Einige taten den negativen Ruf als mediengemacht ab; doch auch die Frage nach Integration trat hervor.
Für SP-Kantonsrätin Bettina Surber stand der Arbeitswille und der Wunsch nach Perspektiven der migrierten Personen im Vordergrund. Die Integration gelinge über die Sprache und über den Arbeitsmarkt, betonte auch Tanja Zschokke von den Grünen. Esther Friedli von der SVP hielt dagegen, dass viele nicht die in der Schweiz übliche Arbeitsmoral mitbrächten. Die Sozialleistungen seien aber so hoch, dass sie die Motivation, sich über Arbeit zu integrieren, schmälern würden.
Bei der Frage nach der finanziellen Belastung für einzelne Gemeinden durch solche Leistungen erklärte CVP Kantonsrätin Barbara Dürr, dass es durch die Niederlassungsfreiheit durchaus Ballungszentren gäbe, die dann überproportional viele Flüchtlinge finanzieren müssen. Dabei brauche es aber keine Sozialhilfekürzungen, sondern eine kantonale Lösung, damit die Gemeinden nicht alleine bleiben.