Das hohe Gerüst an der Kirche wies viele Benknerinnen und Benkner darauf hin, dass zuoberst an der Westwand der Pfarrkirche ein Kunstobjekt angebracht ist. Der Hagel im Sommer 2021 setzte dem Glasmosaik an der Kirche St. Peter und Paul stark zu. Sichtbar wurde der Schaden nach dem Hagel mit den vielen Mosaikbruchteilen am Boden.
In den vergangenen Wochen restaurierten Spezialisten von der Firma Fontana & Fontana AG, Jona, fachmännisch das über hundertjährige Mosaikbild «Der gute Hirt».
Restauration von «Der gute Hirt»
Kirchen oder Klöster sind markante Gebäude. Sie prägen über Jahrhunderte unvergleichlich ein Dorfbild. Baustile, Stuckaturen, Gemälde, Statuen oder Mosaike sind Zeugen von früher oder heute.
Es gehört zu den Aufgaben der Trägerschaften, diese wertvollen Gebäude und deren Kunstobjekte für die Zukunft zu erhalten.
So hat auch der Kirchenverwaltungsrat seine Aufgabe wahrgenommen und eine Restaurierung des Mosaiks veranlasst.
Offene Fugen und fehlende Glasteile machten das Mosaik angreifbar. Im Winter kann eindringende Feuchtigkeit gefrieren, und die Volumen-Vergrösserung sprengt die Mosaikteile. Um den Schaden nicht noch weiter auszudehnen, war eine Restaurierung notwendig.
Spezialisten am Werk
Bevor die Restauratoren in luftiger Höhe ans Werk gehen konnten, musste die Gerüstbaufirma Elmer, Benken, ein 26 Meter hohes Fassadengerüst erstellen.
Restaurierungsarbeiten sind für die Firma Fontana & Fontana AG, Jona, nichts Besonderes. Nach einem heftigen Hagelschaden ein farblich schön gestaltetes Glasmosaik auf Augenhöhe vor sich zu haben, war aber für sie aussergewöhnlich. Es zeigt bildlich die Naturgewalt. Die Erhaltung dieses Kunstwerks an dieser exponierten Lage war selbst für sie eine Herausforderung.
Eine Puzzle-Arbeit
Zuerst musste das Mosaik gereinigt werden. Es war stark mit Algen befallen. Bei einem Mosaik wird das Regenwasser wie auch das Tauwasser durch die verschiedenen Oberflächenhöhen nicht abgeleitet. Der Algenbefall musste chemisch und soweit wie möglich auch mechanisch abgetötet und entfernt werden.
Lose Teile wurden abgenommen und zusammen mit den nach dem Hagelwetter eingesammelten Glasteilchen gereinigt. Anschliessend wurde auf den freien Flächen der Grundputz ausgebessert und der Haftputz aufgetragen. Alle noch vorhandenen Glasmosaikteile wurden am richtigen Ort in frischen Putz eingesetzt. Der Fugenbereich wurde säuberlich mit Fugenkitt vermörtelt. In Bereichen, wo das Mosaikteilchen gänzlich fehlte, wurde der fehlende Teil aufgemalt.
Diese Arbeiten wurden von langjährigen Restauratoren der Fontana & Fontana AG unter der Leitung von Sylvia Fontana, Restauratorin MA, ausgeführt.