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Rapperswil-Jona
01.10.2024
30.09.2024 15:00 Uhr

Seniorenclub feierte 60 Jahre

Rund 90 feierten gemeinsam.
Rund 90 feierten gemeinsam. Bild: zVg
In den sechzig Jahren seines Bestehens hat sich der Seniorenclub von Rapperswil-Jona stets weiterentwickelt und der Zeit angepasst.

Mit Gesang, Volksmusik, Sketch, Vortrag, Geschichten, einer Gedicht-Rezitation und einem kleinen Imbiss feierte der Seniorenclub Rapperswil-Jona vergangenen Donnertagnachmittag im Evangelischen Zentrum Jona sein 60-jähriges Bestehen.

Rund 90 von 114 Mitgliedern nahmen daran teil. Den Anlass moderierte Vorstandsmitglied Peter Zürrer. Der jetzige Präsident Gerhard Kägi hielt sich eher im Hintergrund. Es war ein tolles Fest und die Stimmung gut.

Rapperswil-Jonas Stadtpräsident Martin Stöckling und Kirchenpräsident Toni Bruhin von der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde richteten ein persönliches Grusswort an die Festgemeinde und gratuliertem dem äusserst aktiven Verein zum Jubiläum. Man wünschte allen noch viele schöne Reisen. Das Engagement des Präsidenten wurde lobend erwähnt und verdankt.

Ein vielseitiges Festprogramm

Zu Beginn sang man gemeinsam Volkslieder unter der Leitung von Kirchenmusiker Davide de Zotti. «Freut Euch des Lebens» erklang stimmgewaltig und spiegelt exakt wider, was die aktiven Seniorinnen und Senioren leben.

Peter Zürrer gab einen Rückblick über die bewegte Vereinsgeschichte und dessen Entwicklung. Hildegard Kaltmeier überraschte mit einem Sketch und einer packenden Geschichte. Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen. Dann rezitierte der über 90-jährige Ruedi Morf das Gedicht «Die jodelnde Schildwache» vom bis dato einzigen Schweizer Literatur-Nobelpreisträger Carl Friedrich Georg Spitteler.

Hansruedi Weber (87) las die lustige Geschichte vom falschen Bundesrat aus dem Jahr 2010 vor. Diese schildert, was sich bei der Einweihung der Rickenbahn und beim Empfang des ersehnten Bundesrates Forrer in Rapperswil ereignete.

Nicht weniger spannend war der Bericht von Urs Fritz, der kurz zusammenfasste, was vor sechzig Jahren im Gründungsjahr des Vereins, in der Welt geschah. Er erwähnte die eben verstorbenen Sängerin Katharina Valente, die Beatles, die EXPO in Lausanne 1964, den bekannten Bond-Film «Goldfinger», das Musical «My Fair Lady» sowie die Einführung der Postleitzahlen in der Schweiz 1964. In sechzig Jahren hat sich viel bewegt, so auch im Leben der Anwesenden.

Schliesslich ergriff der Präsident des Seniorenclubs, Gerhard Kägi, das Wort und bedankte sich bei allen, insbesondere bei den vielen helfenden Händen. Die Mitgliederanzahl des Seniorenclubs hat sich laut Kägi seit 2022 dank der Frauenmitgliedschaft und aufgrund des umfangreichen Ausflugprogramms verdoppelt. Er wünschte allen noch frohe Geselligkeit.

Dann spielte das Duo Güblin aus Rapperswil-Jona mit Volksmusik auf und es gab Brot und Wurst. Ein rundum gelungener Anlass.

  • Hildegard Kaltmeier überraschte mit einem Sketch (l.) und Ruedi Morf (m.) rezitierte das Gedicht "Die jodelnde Schildwache", während sich der Präsident (r.) eher im Hintergrund hielt. Bild: zVg
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  • Aufmerksame Zuhörer. Bild: zVg
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  • Gemeinsames Singen. Bild: zVg
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  • Auch der Stadtpräsident Martin Stöckling (r.) und der Kirchenpräsident Toni Bruhing (l.) genossen es. Bild: zVg
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  • Ohne die vielen helfenden Hände geht's nicht. Bild: zVg
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Bei der Gründung

Der Verein wurde ursprünglich von fünfzehn Senioren – alles ehemalige «Bähnler», am 28. Oktober 1964, im Evangelischen Kirchgemeindehaus in Rapperswil, unter dem Namen Seniorenclub Rapperswil als politisch-neutrale Vereinigung gegründet. Man wollte die Kameradschaften, die sich in den langen Berufsjahren ergaben, auch nach der Pensionierung weiter pflegen. So ein Stündlein froher Gemeinschaft, könne über viel Mühseligkeit hinweghelfen, ist dem Gründungsdokument zu entnehmen.

Die Nähe des Gründervaters Adolf Juchli zur evangelisch-reformierten Kirchgemeinde legte den Grundstein, um als Seniorengruppe der Kirchgemeinde anerkannt zu werden. Die Religionszugehörigkeit spielte damals eine grosse Rolle, da konfessionelle Trennung herrschte, insbesondere in den Schulen. Diese wurde erst 1984 vollständig aufgehoben. Heute ist der Seniorenclub (seit dem Zusammenschluss Rapperswil-Jona) ein selbständiger, kirchennaher Verein.

Einander begleiten und beistehen

Man gab in der Folge im Kirchenboten eine Annonce auf, um weitere Mitglieder anzuwerben und stellte ein Gesuch für ein Startkapital von 100 Franken.

Zu den geplanten Aktivitäten gehörte nebst Kartenspiel und Jahresausflug auch Singen. Noch heute trifft sich der Seniorenclub einmal im Monat zum gemeinsamen Singen. Man feiert Weihnachten zusammen mit der Kirchgemeinde, geht auf Wanderungen, macht Ausflüge, trifft sich zum Boccia, Minigolf, Sonntagstisch-Essen oder Video-/Filmnachmittag. Jede Woche sind ein bis zwei Aktivitäten geplant.

Heute sind es 114 Mitglieder. An der ersten Generalversammlung 1965 waren es deren 24. Man stellte damals den Antrag, auch katholische Mitbürger aufnehmen zu dürfen. Die Kirchbehörde lehnte jedoch ab. Das war 1965. Die Gründungsväter waren offenbar sehr fortschrittlich.

Heute lebt der Seniorenclub die Ökumene, sind doch etliche katholische und andersgläubige Mitglieder dabei (fast ein Drittel).

Die Präsidenten 

In den sechzig Jahren seines Bestehens leiteten zehn Präsidenten das Geschick des Vereins.

Es waren dies:

  • Adolf Juchli (1964-72).
  • Jakob Schmid (1972-79).
  • Arnold Zimmermann (1979-82).
  • Hans Edelmann (1982-84).
  • Fritz Jost (1984-90).
  • Hardy Rimann (1990-97).
  • Kurt Heiniger (1998-2004).
  • Hansruedi Weber (2005-10).
  • Heinz Rieben (2011-13).
  • Walter Kägi (2014-22).

Der heutige Präsident ist Gerhard Kägi. Er übernahm 2022 das Präsidentenamt von seinem Bruder.

Krisen und Umbrüche

Nicht immer lief alles rund. Zwischenzeitlich gab es kaum mehr aktive Mitglieder. Auf Antrag des Vorstandes an der GV 2020 wurde der Verein deshalb für Frauen geöffnet. Allerdings waren Frauen schon früher zu speziellen Anlässen mit eingeladen.

In den letzten vier Jahren entwickelte sich der Seniorenclub von einem reinen Männerverein zu einem gemischten Verein mit vielen Witwen, Alleinstehenden und Paaren, die regelmässig an den Aktivitäten teilnehmen.

Die Statuten und Reglemente wurden angepasst und das Eintrittsalter auf 60 Jahre gesenkt, unabhängig vom AHV-Alter. Die Teilnehmerzahlen bewegen sich – je nach Aktivität – zwischen 15 bis 50 Personen.

Es ist ein tolles Angebot und eine gute Gelegenheit, sich untereinander zu vernetzen und ein paar gemütliche Stunden zusammen zu verbringen. Wie bisher wird der Verein von der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde unterstützt und begleitet.

Seniorenclub Rapperswil-Jona/Linth24