Burger-, Ortsbürger- oder Ortsgemeinden erfüllen in 14 Kantonen immer noch äusserst wichtige Aufgaben in der Verwaltung und Pflege von Wald, Landwirtschaft, Alpen und engagieren sich stark in den Bereichen Kultur und Soziales. Dass diese Aufgaben, die dem Gemeinwohl dienen, auch ordentlich geführt werden müssen, leuchtet ein. Mit der Wahl der damaligen OG-Präsidentin Daniela Brunner als Gemeindepräsidentin im Frühjahr 2020 entstand eine Vakanz in der Führung der Ortsgemeinde Kaltbrunn. Seither blieben alle Versuche, die freigewordene Stelle zu besetzen, erfolglos.
Kein Einzelkämpfer-Job
Als Gründe für Absagen führen die vom Vorstand Angefragten laut Interimspräsident René Hager im Gespräch mit Linth24 immer wieder «Zeitmangel, Interesse-, Lustlosigkeit oder der Hinweis auf mangelnde Fähigkeiten» ins Feld. Dabei geht vergessen, dass die Funktion als OG-Präsident/in kein Einzelkämpfer-Job ist, sondern Teil eines Gremiums.
Das seit Frühling 2020 entlastete Pensum ist auch keine Fronarbeit, sondern wird ordentlich entlöhnt. Irene Looser, OG-VR fügt im Gespräch mit Linth24 an: «2015 liessen sich über 100 stimmberechtigte Einwohner samt Familie von ihrem alten Heimatort nach Kaltbrunn einbürgern.» Mit der Begründung, man wohne schon lange in der Gemeinde.