Dieser Leserbrief gegen die Badi Lido von Alastair Gurtner sowie der Pro-Leserbrief von Pascal Zwicky sind die letzten Leserbriefe, die Linth24 vor den Wahlen vom 22. September zu diesem Thema veröffentlicht.
Alastair Gurtner schreibt: «Die Werbebroschüre für den Projektierungskredit von 4.8 Millionen Franken für die Bad Lido reizt zu einem Kommentar. Der Inhalt des Flyers «Lido ufläbe lo» ist mit je einem Titel überschrieben, den ich kritisch kommentiere:
Titel 1: Badi «für alle»
Die Verfasser des Flyers meinen wohl, eine Badi «für jeden Anspruch». Das aber ist nicht möglich, denn die Badeanlage Lido müsste vielen Bedürfnissen genügen: Dem Badplausch, ruhigem Schwimmen, Heilschwimmen und Kindern, die Schwimmen lernen, etc. Das alles kollidiert, denn die geplante Anlage ist dafür zu klein.
Titel 2: Förderung Gesundheit
Im Flyer steht: «Wer gesundheitlich eingeschränkt ist, kann sich im Wasser beschwerdefrei bewegen». Etwas Bescheidenheit wäre angebracht bei der geplanten Nutzung des Hallenbads für 800 Personen täglich. Übrigens, baden kann man auch in anderen Hallenbädern rund um Rapperswil-Jona.
3. Titel: Rund um die Uhr
Im Flyer wird versprochen, die Badi sei «rund um die Uhr» geöffnete. Aber das gibt es nicht. Man soll nichts versprechen, das man nicht halten kann.
4. Titel: Nachhaltigkeit
Unter dem Titel «Nachhaltigkeit» werden Selbstverständlichkeiten als etwas Besonderes verkauft. Umgekehrt aber wird vollkommen verschwiegen, dass Hallenbäder - insbesondere Aussenbäder im Winter energetisch ein absoluter Luxus sind, Energiefresser resp. Energieschleudern, wenn nicht, wie z.B. in Brig, warm-heisses Wasser schon von der Natur her geliefert wird.
5. Titel: Generationenprojekt
Ja, hier gibt es einen Volltreffer: Es stimmt, der Ausfall der Badeanlage Lido dauert Dank dem nicht nachvollziehbaren Projektmanagement durch die Stadt fast eine Generation!
6 Titel: Mehrwert
Hier wird pauschal ein Mehrwert versprochen. Aber über Schwächen, Nachteile oder das Kosten-/Nutzenverhältnis erfährt man nichts. Der Tiefpunkt dieses Kapitels ist: «Bei Planung und Bau erfolgen Einsparungen durch die Kombination».
Nur: Seit über 50 Jahren wird jedem Ingenieur-Studenten eingetrichtert, grössere Projekte in Phasen aufzuteilen und jede für sich sauber abzuschliessen. Grundlagen, Grob- und Detailplanung und dann den Bau. Geht man anders vor, wie jetzt im Lido geplant, sind Enttäuschungen, Kosten- und Terminüberschreitungen vorprogrammiert.
Für mich ist klar: Das Projekt ist nicht reif für den Beginn der Projektierungsphase. Zuerst muss der Konsens her, was entstehen soll!