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Eishockey
12.05.2024

Eishockey-WM: Die Schweiz ringt Österreich nieder

Der Mann der entscheidenden Tore: NHL-Star Nico Hischier.
Der Mann der entscheidenden Tore: NHL-Star Nico Hischier. Bild: zVg
Zwei Tage nach dem problemlosen Startsieg gegen Norwegen erhielt die Schweiz gegen Österreich eine knifflige Aufgabe vorgesetzt. Und das Team von Patrick Fischer findet eine Lösung. Dank fünf Powerplay-Toren gewinnt es 6:5.

Sportliche Vergleiche mit Österreich sind aus Schweizer Optik immer speziell – und an der Eishockey-WM in Tschechien in diesem Mai noch etwas spezieller.

Im Austria-Team, das die Startpartie gegen Dänemark 1:5 verloren hatte, stehen mit den Schweizern Roger Bader und Arno Del Curto zwei alte Bekannte an der Bande. Und auf dem Eis zählt Vinzenz Rohrer, eine der grossen Entdeckungen bei Schweizer Meister ZSC, zu den Hoffnungsträgern.

Die Österreicher früh 2:0 vorne

Und die Österreicher machten den Schweizer das Leben auf eine Weise schwer, wie man es nicht unbedingt erwartet hätte. Bis in die 15. Minute gingen sie 2:0 in Führung. Zuerst veredelte Unterweger einen schnellen Konter zur Führung. Dann doppelte Huber nach. Allerdings profitierte er von grosszügiger Schützenhilfe der Schweizer Defensive, die durch Marti und Goalie Berra das Tor faktisch selber verschuldete.

Josi trifft in Überzahl

Nun war guter Rat teuer. Und Roman Josi hatte ihn parat. Nach nur fünf Sekunden nutzte er ein Powerplay mit 5 gegen 3 Feldspielern durch einen wuchtigen Direktschuss zum Anschlusstreffer aus.

Doch die Österreicher blieben brandgefährlich. Im Mitteldrittel zogen sie durch einen Powerplaytreffer von Lukas Haudum auf 3:1 davon. Die Schweizer aber hielten dagegen.

Starkes Schweizer Powerplay

Nur 38 Sekunden später verkürzte Hischier nach Josi-Vorlage. Und bei Spielmitte schienen die Schweizer das Spiel innerhalb von 13 Sekunden gedreht zu haben. Zuerst traf Roman Josi in doppelter numerischer Überzahl zum Ausgleich. Dann verwertete Kim Jäger eine Andrighetto-Vorlage: 4:3.

Doch in diesem wilden und packenden Spiel war es das noch nicht. Wieder Haudum reüssierte im Powerplay: 4:4. Und kurz vor Ende des zweiten Abschnitts musste der Schweizer Kuraschew mitansehen, wie der Austria-Goalie Kickert die neuerliche Führung mit einer schier unglaublichen Parade verhinderte. Ein Safe für den Highlight-Film.

Akira Schmid patzt

In der 41. Minute war der österreichische Goalie gleichwohl geschlagen. Hischier traf in Überzahl zum 5:4. Aber die Österreicher liessen sich einfach nicht abschütteln. Und profitierten in der 53. Minute von einem Patzer des Schweizer Goalies Akira Schmid, der in der zweiten Pause von Fischer eingewechselt worden war. Es war 5:5 - und hüben wie drüben stellte man sich auf die Verlängerung ein.

Hischier mit dem Siegestreffer

Nur Nico Hischier hatte etwas dagegen. 50 Sekunden vor Schluss schlloss er ein «Buebetrickli» zum Gamewinner ab. Es war sein dritter persönlicher Treffer an diesem Abnd und das fünfte Powerplay-Tor der Schweizer. Für Patrick Fischer ein beruhigendes Zeichen: Auf die Spezial-Formationen und seine NHL-Stars kann sich die Schweiz in Tschechien verlassen.

Am Montag gegen Tschechien

Grosse Zeit zur Lageanalyse bleibt den Schweizern aber nicht. Bereits am Montagabend trifft das Fischer-Team auf Gastgeber Tschechien. Eine Leistung wie gegen Österreich genügt dann aber kaum – sonst könnte es ein höchst ungemütlicher Abend werden.

Thomas Renggli