Andreas Bisig (Grünliberale Partei) und Susann Helbling (SP) – beides Kantonsräte aus Rapperswil-Jona – machen sich Sorgen um die Wasserversorgung. Darum haben sie eine «Interpellation» im Kantonsrat eingereicht. Damit wollen sie erreichen, dass die Kantonsregierung Stellung zu den Fragen nimmt, welche die beiden Politiker stellen.
Zuerst aber listen die links-grünen Politiker auf, was nach ihrer Meinung die Situation ist und diese ist in ihren Augen beinahe dramatisch, denn die Situation um die Waserversorgung «spitzt sich zu» und «die Uhr tickt».
Dieser Text liegt dem Kanton vor
«Der private Betreiber der Sportcenter Grünfeld AG geht gerichtlich gegen den Neubau des Grundwasserpumpwerks Grünfeld in Rapperswil-Jona vor. Das Verwaltungsgericht wies die Stadt Rapperswil-Jona an, als vorsorgliche Massnahmen einen Baustopp zu verfügen.
Der Neubau des Pumpwerks steht nun aufgrund des Rechtsstreits seit zwei Jahren still. Dies führte dazu, dass für die Sicherstellung der Trink-und Löschwasserversorgung bis zu 80 Prozent Seewasser aus der Gruppenwasserversorgung Zürcher Oberland (GWVZO) und nicht wie üblich 20 Prozent dazugekauft werden musste.
Das Pumpwerk im Grünfeld ist mit Abstand die wichtigste Trinkwasserquelle in Rapperswil-Jona und befindet sich in einer kantonalen Schutzwasserzone. Gemäss der Wasserversorgung Rapperswil-Jona (WVRJ) ist das Werk aufgrund der hohen Ergiebigkeit unverrückbar und standortgebunden. Die WVRJ warnt, dass in einer Trockenphase ohne das Pumpwerk Grünfeld die Wasserversorgung knapp wird und Rationierungen umgesetzt werden müssten.
Gemäss WVRJ spitzt sich die Trinkwasserversorgung der Stadt Rapperswil-Jona dieses Jahr zu. Grund ist, dass die Seewasserzuleitung der GWVZO wegen Sanierungs-und Umlegungsarbeiten zeitweise ausser Betrieb ist.
Die Stadt Rapperswil-Jona hat kürzlich den Baustopp aufgehoben. Dagegen hat der Betreiber der Sportcenter Grünfeld AG erneut rekurriert. Die Uhr tickt. Eine Wiederinbetriebnahme des Pumpwerks im Grünfeld dauert ab Baubeginn drei bis vier Monate.»
Der Kanton soll sich einmischen
Soweit der Beschrieb der Situation der beiden Kantonsräte. Daraus abgeleitet haben Sie Fragen. Diese sind:
- Welche Möglichkeiten stehen dem Kanton oder der Gemeinde offen, um die drohende Wasserknappheit abzuwenden?
- An der Trink-und Löschwasserversorgungssicherheit muss ein übergeordnetes Interesse Hat der Kanton eine Möglichkeit, in den laufenden Prozess einzugreifen?
- Braucht es aus Sicht der Regierung Massnahmen, um Rekursverfahren zu beschleunigen?»
Die Anfrage wurde am letzten Tag des alten Kantonsrates eingereicht. Das beschleunigt die Beantwortung der Fragen nicht. Üblicherweise dauert es 4 bis 8 Monate, bis die Regierung auf eine solche Interpellation antwortet. Mal schauen, ob es hier angesichts der «zugespitzten Situation» schneller geht.