Das Aufregende der Uzner Bürgerversammlung zuerst: ein Ringen um die Macht zwischen FDP und Gemeinderat. Grund des Zanks war ein Antrag der Partei, den Gemeinderat zu einer qualifizierten Projektrealisierung für ein «lokales Wohnen im Alter» auf dem Areal der Liegenschaft «Pflegezentrum Linthgebiet PZL» zu beauftragen.
Antrag oder Auftrag?
Gemeindepräsident Diego Forrer wies den Antrag mit der Begründung zurück, dass dieser unmittelbar vor der Bürgerversammlung angemeldet wurde und nicht auf der Traktandenliste stehe. Er bezog sich nach zweimaliger Beratung mit dem Gemeinderat auf Artikel 35 des kantonalen Gemeindegesetzes. (Nicht angekündigte Geschäfte werden nicht behandelt). Dies führte zu heftigem Widerspruch seitens FDP-Kantonsrätin Brigitte Pool, welche den Antrag vorbrachte, diesen Umstand nicht akzeptieren und eine Abstimmung erzwingen wollte.
Gemeindepräsident Diego Forrer erwähnte den Konsens in der Sache und wies die Exponenten der FDP darauf hin, dass deren Anliegen kein Antrag sei, der Gemeinderat aber dies als Auftrag zur Berichterstattung an der nächsten Bürgerversammlung annehme.
Zu hoch gepokert
Auf den wiederholten Einspruch der Partei, meldete sich eine Stimme aus der Versammlung mit dem Votum, dass der Antrag der FDP zur Unzeit käme. Die Bürger hätten keine Zeit gehabt, sich mit dem Anliegen zu befassen. Kurz darauf folgte ein Ordnungsantrag, die Diskussionen zu beenden und mit der Bürgerversammlung weiterzufahren.