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Rapperswil-Jona
15.08.2019
15.08.2019 06:16 Uhr

Landschaftsschützer gegen Federer-Seeweg

Der Verband «Zürichsee Landschaftsschutz» lehnt die Forderung nach einem öffentlichen Spazierweg am See bei der Bauparzelle Federer «entschieden ab».

In einer Medienmitteilung schreibt der Verband «Zürichsee Landschaftsschutz - ZSL»:

Seitens des Vereins „Rives Publiques“ wurde am 13. August die Forderung veröffentlicht, Roger Federer solle sein neu erworbenes Grundstück in der Kempratner Bucht in Rapperswil-Jona der Öffentlichkeit zugänglich machen. Diese Forderung steht im Widerspruch zu den Zielsetzungen von Landschafts- und Naturschutz.

 Der Zürichsee Landschaftsschutz (ZSL) engagiert sich seit über 90 Jahren für eine nachhaltige Entwicklung von Flora und Fauna rund um den Zürichsee und Obersee. Mit seinen Fachspezialisten verfolgt der Verein die Entwicklung dieses einzigartigen Ufergebiets sehr genau und berät private Uferanrainer, Gemeinden und Kantone.

Der Erholungswert des Zürichsees ist hoch, und es ist verständlich, dass die Menschen in jeder freien Minute an die Seeufer drängen. Dabei ist unbestritten, dass der Bevölkerung angemessener Zugang zum See gewährt werden soll. Doch damit das durch die intensive Freizeitnutzung ohnehin unter Druck stehende Ökosystem rund um den Zürichsee im Gleichgewicht bleibt, müssen insbesondere die Bedürfnisse von Flora und Fauna gesichert werden.

Viele Eigentümer von Seeufergrundstücken pflegen die Ufer nachhaltig und tragen durch Renaturierungen zur biologischen Aufwertung bei. So werden Brut- und Ruheplätze für Vögel und Laichplätze für Fische erhalten oder neu geschaffen. Öffentliche Nutzung der Ufer führt dagegen zwangsläufig zu Emissionen (Lärm, Abfall u.a.) und vermindert den ökologischen Wert von Uferzonen. Daher ist die öffentliche Nutzung der Ufer auf den Bereich bestehender offizieller Seeuferzugänge zu konzentrieren.

Der ZSL lehnt daher die Forderung von „Rives Publiques“ entschieden ab. Stattdessen erwartet er, dass mit der geplanten Überbauung des Grundstücks die Uferzone soweit möglich geschützt und biologisch aufgewertet wird. Der ZSL zweifelt nicht daran, dass Roger Federer seine Verantwortung für Natur und Landschaft als Seeufereigentümer vorbildlich wahrnehmen wird.  

Linth24, OM