Die öffentliche Kritik in der Gemeinde Schmerikon richtet sich gegen die eigene Verwaltung – mit der zentralen Frage: Weshalb wurde die Industrie sukzessive erweitert, aber die Erschliessung des Industriegebiets nicht gleichzeitig optimiert? Nun quälen sich täglich 200 bis 300 Lastwagen durch den Ort.
Pro Tag 37-mal geschlossen
Mit der neu doppelspurig geführten Bahnlinie droht sich das Problem in einem Masse zu akzentuieren, dass viele Bewohner ein permanentes Verkehrschaos befürchten. Neu sind beispielsweise die Schranken an der Allmeindstrasse pro Tag 37-mal im Minimum sechseinhalb Minuten geschlossen.
Was dies bedeuten könnte, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Schon beim früheren Verkehrsregime führten die zwei- bis dreiminütigen Schliessungen während des Morgen- und Abendverkehrs zu einem Rückstau des Verkehrs bis in die Ortsdurchfahrt. Die Situation könnte sich auch deshalb zusätzlich verschärfen, weil der Voralpenexpress in Schmerikon nicht mehr Halt macht und deshalb mehr Autobusse unterwegs sind.
Der falsche Viertelstundentakt
Anwohner rufen auch die SBB in die Verantwortung. Diese wollten die angedachte Unterführung nicht unterstützen. Und auch sonst wundern sich viele über die Bundesbahnen. Schliesslich hatte man (unter anderem) mit dem Viertelstundentakt für das neue Verkehrsregime geworben. Wer den Fahrplan (ab Uznach in Richtung Rapperswil) studiert, reibt sich verwundert die Augen: Zwar verkehren vier Züge pro Stunde, dies aber jeweils um 13nach und 15nach sowie um 43nach und 45nach.
Wer da von einem Viertelstundentakt sprechen will, hat entweder die Uhr falsch gestellt – oder besitzt eine extrem grosse Fantasie.